„Bravo! Großartig!“

Kreml, Ungarn und FPÖ loben Selenskyjs Rauswurf

Außenpolitik
01.03.2025 16:46

Vor den Augen der Welt ist es zum Bruch zwischen den USA und der Ukraine gekommen. In Europa wird Kiew nach dem beispiellosen Streit im Oval Office der Rücken gestärkt. Lob für das schroffe Vorgehen der US-Regierung kommt vom Kreml – und von FPÖ-Chef Herbert Kickl.

Der Rauswurf von Wolodymyr Selenskyj aus dem Weißen Haus sendete Schockwellen durch Europa. EU-Chefdiplomatin Kaja Kallas nahm die Eskalation zum Anlass, den USA die Führungsrolle der „freien Welt“ abzusprechen. „Es liegt an uns, den Europäern, diese Herausforderung anzunehmen.“

NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger, die Österreich künftig wohl als Außenministerin vertreten wird, war es ebenfalls wichtig, Täter und Opfer klar zu benennen: „Seit über drei Jahren wehrt sich die Ukraine tapfer gegen den russischen Aggressor. Sie kämpft um Selbstbestimmung und auch für unsere Sicherheit in Europa. Diese Wehrhaftigkeit hat unseren Respekt verdient. Wir stehen an der Seite der Ukraine für einen gerechten und anhaltenden Frieden.“

Kreml, Ungarn und FPÖ danken den USA
Lob für das schroffe Vorgehen von Donald Trump und seinem Vize JD Vance kommt lediglich aus dem Kreml, Budapest – und der FPÖ. Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán dankte US-Präsident Trump nach dem Eklat für dessen Einsatz für den „Frieden“.

Hitzige Stimmung im Weißen Haus (Bild: AFP)
Hitzige Stimmung im Weißen Haus

„Starke Männer schließen Frieden, schwache Männer führen Krieg“, schrieb Orbán auf X. „Heute hat sich Präsident Donald Trump mutig für den Frieden eingesetzt. Auch wenn es für viele schwer zu verdauen war“, fuhr Orbán fort und schloss mit den Worten: „Danke, Herr Präsident!“ In einem Schreiben an den EU-Ratspräsidenten António Costa drohte er zudem mit einer Blockade weiterer Hilfen für die Ukraine auf dem EU-Sondergipfel am 6. März.

FPÖ-Chef Herbert Kickl kann der diplomatischen „Atombombe“, die die Sicherheit Europas bedroht, offenkundig ebenfalls etwas abgewinnen. Er lobte in einem Tweet Trumps Verhalten: Unter dem US-Präsidenten werde es kein „weiter wie bisher“ geben. „Das hat Selenskyj heute von Trump zu spüren bekommen“, erklärte der Freiheitliche.

Europäische „Kriegstreiber“ würden jetzt „zwischen den Stühlen“ sitzen. Kickl spricht in diesem Zusammenhang nicht von Putin, sondern wörtlich von der EU-Kommission und Regierungen in den EU-Ländern. Sie hätten Europa mit ihrem „Gerede von bedingungsloser Unterstützung“ in eine Sackgasse manövriert: „Dafür unsere Wirtschaft ruiniert, den Wohlstand zerstört und hunderte Milliarden Euro verbrannt.“

Vilimsky findet Rauswurf „großartig“
Der Putin-Vertraute Dimitri Medwedew nannte Selenskyj nach dem diplomatischen Freudentag für den Kreml ein „undankbares Schwein“. Dem blauen EU-Parlamentarier Harald Vilimsky gefiel der Eklat ebenfalls: „Ich hätte diesen Typen mit seiner mehr als präpotenten Art auch vor die Türe gesetzt! Bravo.“ Endlich sage man „diesem Selenskyj“ so richtig die Meinung! Der FPÖ-Mann finde den Rauswurf „großartig“.

Was der Kreml, Ungarn und die FPÖ „großartig“ finden, hält den Rest Europas in Atem. Wie angespannt die Lage nach dem verpatzten Treffen in Washington ist, zeigt ein Vorstoß der italienischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni. Sie schlug einen sofortigen Gipfel zwischen Europa und den USA vor. „Jede Spaltung des Westens macht uns alle schwächer und begünstigt die, die den Untergang unserer Zivilisation herbeiführen wollen“, mahnte Meloni.

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