Anhänger wettern mit

Trumps Sohn teilt vulgäre Beschimpfung Selenskyjs

Außenpolitik
01.03.2025 16:36

US-Präsident Donald Trump beharrt nach dem Zerwürfnis mit seinem ukrainischen Kollegen Wolodymyr Selenskyj auf seiner Position. Er wolle die Gespräche nicht sofort wieder aufnehmen und erwarte eine Friedensbotschaft. Trumps Sohn Donald Jr. teilte unterdessen auf der Plattform X ein Bild mit vulgären Beschimpfungen.

Der kleine Scheißer solle zuhören. Selenskyj sei ein Zwerg mit Ansprüchen ist auf dem Bild geschrieben, das Donald Junior am Freitag teilte. Die Grafik zeigt dabei den ukrainischen Präsidenten im Gespräch mit Donald Trump und US-Vizepräsident Vance, die eine Abwehrhaltung einnehmen. „Wo ist mein Geld?“, fragt Selenskyj demnach mit verschränkten Armen. „Nailed it“, schrieb der Präsidentensohn dazu, was in etwa „auf den Punkt gebracht“ bedeutet.

Häme von Trump-Anhängern
Seine Anhängerinnen und Anhänger posteten darunter weitere Herabwürdigungen, etwa dazu, dass US-Präsident Donald Trump kritisierte, dass Selenskyj bei dem gemeinsamen Gespräch keinen Anzug getragen habe. Der kleine Mann Selenskyj sei heute sogar noch kleiner gemacht worden, ist in den Kommentaren zu lesen. Endlich würden die USA an der ersten Stelle stehen –  im Gegensatz zur Regierung unter Biden.

Hier sehen Sie das Posting von Trump Junior.

Kritikerinnen und Kritiker schrieben unter anderem, dass die gesamte Familie Trump nach Russland ziehen solle und der Sohn wohl Putin liebe.

Trump: „Will Waffenstillstand“
Nach dem Eklat vor den Augen der Weltbevölkerung beharren sowohl US-Präsident Trump als auch sein ukrainischer Kollege Selenskyj auf ihren Positionen. Selenskyj pochte etwa auf Sicherheitsgarantien für ein mögliches Friedensabkommen mit Russland, die der Republikaner ablehnt. „Das war kein Mann, der Frieden schließen wollte, und ich bin nur interessiert, wenn er das Blutvergießen beenden will. Ich will jetzt einen Waffenstillstand“, sagte Trump.

Selenskyj versuchte, seine Position zu erklären. Ein Rohstoffabkommen alleine reiche nicht, um Friedensverhandlungen mit Russland aufzunehmen. Trump hatte US-Hilfen an ein solches Abkommen geknüpft, das den Zugang zu ukrainischen Rohstoffen garantieren soll. Nach dem Streit gibt es aber keine entsprechende Vereinbarung.

Breite Unterstützung erhält der ukrainische Regierungschef von seinen Verbündeten in Europa. „Heute ist klar geworden, dass die freie Welt einen neuen Anführer braucht. Es liegt an uns Europäern, diese Herausforderung anzunehmen“, sagte EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas. Aus Österreich reagierten etwa Bundeskanzler Alexander Schallenberg (ÖVP) und FPÖ-Chef Herbert Kickl. Schallenberg teilte einen Tweet des Außenministeriums, in dem Russland als Aggressor bezeichnet wird. Wir stehen der Ukraine bei, heißt es.

Kickl: „Europa in Sackgasse“
Anders sieht das Kickl. Die „bedingungslose Unterstützung“ für die Ukraine sei eine „Sackgasse“ für Europa. Trump habe Selenskyj spüren lassen, dass es nicht so weitergehe wie bisher, schrieb er am Freitag auf der Plattform X.

Postings zu dem Eklat setzten unter anderem auch NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger und Grünen-Chef Werner Kogler ab. Bundespräsident Alexander Van der Bellen teilte den Beitrag von Meinl-Reisinger, der künftige Kanzler, Christian Stocker, jenen des Außenministeriums.

NATO: Selenskyj muss Beziehung reparieren
Nach dem beispiellosen Eklat im Weißen Haus hat NATO-Generalsekretär Mark Rutte dem ukrainischen Präsidenten geraten, das Verhältnis zu Trump zu reparieren. „Ich denke, Selenskyj sollte einen Weg finden, seine Beziehung zu Präsident Trump wiederherzustellen, das ist wichtig für die Zukunft“, sagte Rutte in einem Interview mit der BBC. Zuvor hatte sich Selenskyj erneut bei den USA für die Unterstützung bedankt.

Das Streitgespräch im Oval Office des Weißen Hauses bei Selenskyjs Besuch in Washington bezeichnete Rutte als „unglücklich“. Er habe seitdem zweimal mit dem ukrainischen Präsidenten telefoniert.

„Ich danke Präsident (Donald) Trump, dem Kongress für seine parteiübergreifende Unterstützung, und dem amerikanischen Volk“, schrieb Selenskyj auf der Plattform X. Die Ukrainer hätten diese Unterstützung immer geschätzt, vor allem in den drei Jahren der russischen Invasion.

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