Dauer-Disput

Streit OSV gegen Jukic läuft völlig aus dem Ruder

Sport
02.08.2013 14:18
Der Streit zwischen Österreichs bestem Schwimmer, Dinko Jukic, und dem OSV läuft völlig aus dem Ruder. Auf beiden Seiten wird mit untergriffigen Aussagen nicht gespart und während in Barcelona derzeit die Schwimm-WM über die Bühne geht, sieht Jukic bei den Titelkämpfen zu. Seinen letzten großen Wettkampf hat der Wiener vor einem Jahr beim Olympia-Finale in London bestritten, seither fliegen die Fetzen.

Die WM-Entscheidung in seiner Paradedisziplin über 200 Meter Delfin hat Jukic am Mittwoch aus Übersee mitverfolgt, wo er sich derzeit aufhält. Dass Jukic bei der WM mediale Aufmerksamkeit bekommen hätte können, ist ihm bewusst. "Die Chance wäre da gewesen", sagte Jukic. "Der Grund meines Nichtantretens ist aber bekannt", fügte der Student jedoch an.

"Da mir der Verband heuer jegliche staatliche Unterstützung gestrichen hat, werden sie dementsprechend auf Fördermittel aufgrund meiner Ergebnisse verzichten müssen." Eine gütliche Einigung ist nicht in Sicht, vielmehr folgt eine Klage der anderen, über die Medien wird die Auseinandersetzung Jukic gegen OSV immer härter geführt.

Unnötiger Sager über Kollegen
Anfang der Woche hat der zweifache Ex-Europameister in einem Interview seine Sportler-Kollegen mit folgender Aussage mit hineingezogen: "Das Ergebnis unserer WM-Schwimmer wird wie vor 20 Jahren lauten: Alle sind heil zurückgekehrt, niemand ist abgesoffen." Beim österreichischen Barcelona-Quartett ist das verständlicherweise nicht gut angekommen.

Jakub Maly hat mit bisher zwei persönlichen Bestzeiten überzeugt. "Ich habe den größten Respekt vor seinen sportlichen Leistungen", meinte Maly über Jukic, "jedoch finde ich, dass einen wahren Sportler nicht nur seine Leistungen, sondern auch sein Verhalten ausmacht. Von den Leistungen her ist Dinko ein Weltklassesportler. Was das Verhalten angeht, ist noch Entwicklungspotenzial zu sehen." die 19-jährige Lisa Zaiser meinte: "Ich finde es extrem unsportlich, dass jemand so etwas während einer WM sagt. Es ist eine brutal harte Aussage, die kränkt."

Fragwürdige Anfeindungen gegen Jukic
Aber auch an Jukics Adresse ging zuletzt ab eine Reihe von fragwürdigen Anfeindungen ein. So hat OSV-Präsident Christian Meidlinger Jukic und seinem Umfeld den Verbandsaustritt nahegelegt, nachdem auch sein Sohn und seine Frau angegriffen worden waren. Zudem deutete der OSV-Boss an, dass Jukic ein Problem mit der NADA habe. Es handelt sich aber nur um einen - oft bei Aktiven vorkommenden - erstmaligen Meldepflichtverstoß.

Jukic freilich sieht sich einerseits gar nicht mehr als OSV-Mitglied, da er zunächst suspendiert worden war und dann auch sein Club SC Austria Wien ausgeschlossen wurde. Jukic: "Außerdem hatte ich in diesem Jahr, in dem ich nicht geschwommen bin, acht Urin- und fünf Blut-Kontrollen, die alle negativ sind. Ich habe in meinem Leben über 300 Kontrollen gehabt und gehe von vielen weiteren in meiner Karriere aus."

Wirbel um Frau von OSV-Präsident Meidlinger
In Barcelona versuchen die OSV-Aktiven, ihrem Sport positive Schlagzeilen zu geben, doch die Negativ-Spirale wurde durch das Einschalten von Karin Meidlinger weiter angekurbelt. Die Frau des OSV-Chefs war für ihre WM-Akkreditierung kritisiert worden. Auf zwei A4-Seiten wehrt sie sich als Leiterin der Sektion Schwimmen beim ASV Wien gegen Rufschädigung, Lüge, Verleumdung. Den Sportler Jukic bezeichnet sie als Person, die "der weltgrößten Entbehrung an Persönlichkeit, menschlicher Größe und sportlicher Einstellung leidet".

Ihre WM-Akkreditierung als "Support Staff" bei der privat finanzierten und am Dienstag beendeten Barcelona-Reise bezeichnet Karin Meidlinger als nicht geplant, aber nötig. "Um das Essen im Hotel zur gleichen Zeit einnehmen zu können, um die Fahrt im Bus zur Sportstätte nützen zu dürfen und einen Platz im Zuschauerraum einnehmen zu dürfen." Freilich müssen das viele andere ohne Akkreditierung hinbekommen.

Frau Meidlinger habe die Akkreditierungskosten bezahlt, Anstoß war aber ohnehin die Akkreditierung nur eines OSV-Trainers. Maly-Coach Walter Bär musste daheim bleiben.

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(Bild: KMM)



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