Job-Umsteigerinnen

Mehr Obuslenkerinnen: „Frauen fahren gefühlvoller“

Rojin Amin (l.) und Fehria Soylu gehören zu den wenigen Frauen hinter dem Obus-Steuer in Salzburg

(Bild: Markus Tschepp)

Die Salzburg Linien versuchen erneut, mehr Frauen für den Job als Obuslenker zu gewinnen. Zwei Fahrerinnen berichten der „Krone“ über ihre Berufswelt hinter dem Steuer.

Nur acht Prozent der Belegschaft beim Salzburger Obus sind weiblich. Das soll sich ändern. Zum Weltfrauentag findet am 7. März in der Remise in der Alpenstraße zum zweiten Mal der Ladies Day statt, um Frauen den Job als Obuslenkerinnen schmackhaft zu machen. Die „Krone“ traf zwei Chauffeurinnen zum Gespräch. Dabei wurde schnell klar: Sowohl Fehria Soylu als auch Rojin Amin sind mehr als zufrieden. „Es ist ein wirklich gut bezahlter Job“, sagt Soylu, die dabei auf ein Problem von vielen Frauen aufmerksam macht. „Viele Frauenjobs sind sehr schlecht bezahlt.“ Sie selbst ist aus dem Einzelhandel gekommen und fährt seit Mai 2024 Obus.

Vom Handel ans Obus-Steuer
Dabei schwärmt sie von ihrem Stolz, als sie die Ausbildung erfolgreich abgeschlossen und im „Männerberuf“ Fuß gefasst hat. Ähnlich erging es Rojin Amin. Die 37-Jährige kam vor zehn Jahren aus Syrien nach Salzburg, arbeitete in ihrer Heimat als Volksschullehrerin. Hier ist sie aber nie so richtig angekommen. Auch sie hat wie ihre Kollegin im Verkauf gearbeitet und ist durch eine Eigenwerbung im Obus auf den Job gestoßen.

Seither hat sich bei ihr viel geändert. „Seit ich hier angefangen habe, ist alle besser geworden“, berichtet sie und lobt die Unterstützung durch die Firma. Ein großer Pluspunkt für die beiden Fahrerinnen stellt die Job-Sicherheit dar. Und dass man von den Kunden auch Lob bekommt. „Viele sagen, dass Frauen gefühlvoller fahren als Männer“, schmunzelt Soylu. Vom dichten Salzburger Verkehr lassen sich beide Damen übrigens nicht stressen. „Man muss am Steuer immer ruhig bleiben“, stellt Amin klar.