Die Waffenruhe im Gaza-Krieg hängt – nach dem Ablauf der ersten Phase seit dem frühen Sonntagmorgen – in der Schwebe. Vor einem möglichen Wiederaufflammen des Krieges will Israel Verhandlungen mit der Hamas aber anscheinend noch eine letzte Chance geben.
In der Nacht billigte Israel laut eigenen Angaben einen US-Vorschlag zur Fortsetzung der Waffenruhe bis Mitte April im Gegenzug für die Übergabe potenziell aller verbliebenen Geiseln.
Der Plan des US-Sondergesandten Steve Witkoff sehe vor, dass die Waffen während des muslimischen Fastenmonats Ramadan und des jüdischen Pessach-Festes weiter schweigen, hieß es in einer Mitteilung des Büros von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu.
Darin wird nicht direkt mit einer Rückkehr zum Krieg gedroht. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass das Abkommen Israel erlaube, nach dem 42. Tag der Waffenruhe – was Samstag war – jederzeit die Kämpfe wieder aufzunehmen, wenn Israel den Eindruck gewinne, dass die Verhandlungen erfolglos blieben.
Israel: Hamas lehnt Vorschlag bisher ab
Die Hälfte der verbliebenen Geiseln – lebende und tote – würde am ersten Tag der verlängerten Waffenruhe freikommen. Die restlichen würden am Ende des Zeitraums übergeben, wenn ein dauerhafter Waffenstillstand erreicht werde. Die Hamas lehne den vom US-Sondergesandten vorgeschlagenen Plan bisher ab, hieß es. Sollte sie ihre Position ändern, werde Israel unverzüglich Verhandlungen über alle Einzelheiten des Plans aufnehmen.
Demonstranten fordern Fortsetzung der Waffenruhe
Der Ramadan begann am Samstag mit Ablauf der ersten Phase der Waffenruhe und endet am 29. März. Das Pessach-Fest dauert vom 12. bis 20. April. In zahlreichen israelischen Städten forderten Tausende Demonstranten eine Fortsetzung der Waffenruhe und die Freilassung weiterer Geiseln.
In der Küstenmetropole Tel Aviv saßen Aktivisten mit Eisenketten auf einer Straße und trugen dabei Masken mit den Gesichtern von Geiseln, die seit Oktober 2023 im Gazastreifen festgehalten werden. Auf dem Boden stand auf Hebräisch die Forderung nach einer Freilassung der verbliebenen Geiseln: „Alle von ihnen“.
Noch immer 59 Geiseln im Gazastreifen
Derzeit befinden sich noch 59 Geiseln in der Gewalt von Islamisten im Gazastreifen. Davon sollen nur noch 24 Männer am Leben sein. Der US-Sondergesandte Witkoff habe den Rahmen für eine Verlängerung der Waffenruhe vorgeschlagen, nachdem er den Eindruck gewonnen habe, dass es derzeit keine Möglichkeit gebe, eine Brücke zwischen den Positionen der beiden Seiten zur Beendigung des Krieges zu schlagen, heißt es in der Mitteilung des Büros von Regierungschef Netanyahu weiter. Es sei zusätzliche Zeit für Gespräche über einen dauerhaften Waffenstillstand notwendig.
Eine von Israel angestrebte Verlängerung der abgelaufenen ersten Phase des Abkommens mit der Freilassung weiterer Geiseln im Gegenzug für palästinensische Häftlinge hat die Hamas bisher abgelehnt. Sie forderte, mit der zweiten Phase weiterzumachen, die ein endgültiges Ende des Krieges vorsieht. Israel beharrt jedoch seit langem auf dem Kriegsziel der vollständigen Zerstörung der Hamas
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