Zum erst zweiten Mal ist einem kommerziellen Lander eine erfolgreiche Landung auf dem Mond gelungen. Rund sechs Wochen nach ihrem Start setzte die Sonde „Blue Ghost“ am Sonntag gegen 9.35 Uhr MEZ auf dem Erdtrabanten auf.
Gestartet war der etwa zwei Meter hohe und drei Meter breite „Blue Ghost“ im Jänner mithilfe einer „Falcon 9“-Rakete des Raumfahrtunternehmens SpaceX von Tech-Milliardär Elon Musk vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida. Auch die Mondlandefähre „Resilience“ des japanischen Start-ups ispace war mit gestartet. Diese soll jedoch auf einer anderen Bahn zum Mond fliegen und dort erst in einigen Monaten ankommen.
Landung in Tiefebene Mare Crisium
„Blue Ghost“ landete im sogenannten Mare Crisium, einer Tiefebene mit einem Durchmesser von etwa 500 Kilometern. An Bord hat der Mondlander Materialien und Instrumente für zehn wissenschaftliche Untersuchungen der NASA, mit denen der Erdtrabant rund zwei Wochen lang untersucht werden soll.
Unter anderem soll in die Oberfläche gebohrt werden, um Proben zu entnehmen. Mit Hilfe der Informationen sollen die geplanten bemannten Missionen zum Mond vorbereitet werden. Derzeit plant die US-Raumfahrtbehörde die erste bemannte Mondlandung seit mehr als 50 Jahren für 2027.
Nach rund zwei Wochen, also einem ganzen Tag auf dem Mond, wird am Landeort die Sonne untergehen. „Blue Ghost“ soll Fotos dieses Schauspiels aufnehmen und Daten liefern, wie das lose Gestein auf dem Mond bei Dämmerung auf den Einfluss der Sonne reagiert.
Die Mission namens „Ghost Riders in the Sky“ („Geisterreiter im Himmel“) ist die erste Mondmission des Unternehmens Firefly Aerospace mit Sitz in Texas (USA), das bisher vor allem Trägerraketen entwickelt hat.
NASA will günstig Wissen sammeln
„Blue Ghost“ ist Teil des NASA-Programms CLPS (Commercial Lunar Payload Services). Mit diesem Programm will die US-Raumfahrtbehörde auf ihrem eigenen Weg zurück zum Mond vergleichsweise günstig und effizient so viel Wissen sammeln wie möglich, indem sie Verträge für Mondlandungen an private Firmen vergibt und mit diesen zusammenarbeitet. Insgesamt sind für das CLPS-Programm bis 2028 rund 2,6 Milliarden Dollar (etwa 2,4 Milliarden Euro) veranschlagt.
Mondandungen technisch höchst anspruchsvoll
Im Februar 2024 gelang der Firma Intuitive Machines mit dem Lander „Nova-C“ die erste kommerzielle Landung auf dem Mond. Beim Aufsetzen war der Lander allerdings umgekippt. Daten konnten aber trotzdem gesammelt werden. Mondlandungen gelten als technisch höchst anspruchsvoll und gehen häufig schief.
Erst am Mittwoch hatte das Unternehmen Intuitive Machines einen zweiten Mondlander losgeschickt. „Athena“ soll frühestens am Donnerstag auf dem Erdtrabanten aufsetzen.
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