48.000 Euro Mehrkosten
Neue Turnhalle ging schief – Kindern schwindelig
Im deutschen Bochum ist ein Bauprojekt gewaltig schiefgegangen: Die äußere Gestaltung einer Turnhalle hätte in das Innere übertragen werden sollen. Tatsächlich führte die enge Lamellenanordnung im Zebra-Stil zu Irritationen bei den Schülerinnen und Schülern, einigen von ihnen wurde sogar regelmäßig schwindelig ...
Sie seien durch die Anordnung der Lamellen und die schwarz-weiß-gestreifte Gestaltung im Zebra-Stil desorientiert gewesen, berichteten deutsche Medien. Das habe man so nicht absehen können, sagte ein Sprecher der Stadt Bochum in Nordrhein-Westfalen. Die optischen Irritationen seien erst beim Betreten der Halle aufgefallen.
Er gab außerdem zu, dass der Hintergrund für manche Sportarten störend sei. So sind beispielsweise Körbe und Netze in der Turnhalle kaum zu erkennen. Ein Sportausschuss-Mitglied vermutet, dass die Architektinnen und Architekten nicht sportfachlich beratet worden seien. Die Turnhalle wird seit November 2024 von vier Schulen genutzt – zwei Gymnasien, einer Gesamtschule und einer Realschule.
Hier sehen Sie ein Bild von der Turnhalle.
Lamellen werden jetzt wieder entfernt
Das Bauprojekt kostete fast 20 Millionen Euro. 14 davon kamen von der Stadt, ungefähr fünf Millionen vom Land. „Der Neubau orientiert sich in Höhe, Materialauswahl und Gestaltung an der Stadthalte“, hieß es in einer Presseaussendung der Stadt von November 2024. Die Turnhalle sei mit einem Lift und Stufen direkt an die Klassenräume angeschlossen.
Dieser Plan scheint gehörig schiefgegangen zu sein: Aufgrund der Desorientierung sollen nun 48.000 Euro für den Umbau in die Hand genommen werden. Ab kommender Woche werden die Lamellen entfernt und neu sortiert, dass durchgängig helle und dunkle Wände entstehen. Die Latten werden also farblich einheitlich ummontiert. In den Osterferien sollen die hellen Lamellen dann noch einmal lackiert werden.
Für den Abbruch der vorherigen Turnhalle musste übrigens extra eine denkmalrechtliche Erlaubnis eingeholt werden. Diese war Teil eines Gebäudekomplexes aus den späten 1950er-Jahren, der als wichtiger Akzent der Stadtentwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg galt.
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