Badesee Burg

„Räumt ihr euren Mist nicht weg, machen es wir“

(Bild: Gemeinde Hannersdorf)

Dramatische Szenen haben sich in der Nacht auf 9. Juni am Burger See abgespielt. Das Hochwasser hat eine Spur der Verwüstung hinterlassen.

(Bild: Privat)

Ein monatelanger Streit zwischen Gemeinde und Dauercampern droht zu eskalieren. Die weigern sich, die Gebühren zu zahlen, weil der Platz wegen des Hochwassers für sie nicht benützbar war. Jetzt droht die Klage!

Und noch immer gibt es Ärger im Campingparadies Burg. Im Frühjahr des Vorjahres hat die Gemeinde Hannersdorf zahlreichen Dauercampern angedroht, ihre „illegal“ errichteten Vorbauten per Gerichtsbeschluss entfernen zu lassen und sorgte damit für Fassungslosigkeit unter einigen Ganzjahresurlaubern. Dann kam das Hochwasser und mit ihm eine Spur der Verwüstung am Gelände. Ein dreiviertel Jahr später sind die Fronten nach wie vor verhärtet. Geredet wird zwischen den Streitparteien schon lange nicht mehr. Spätestens seit Herbst, wo die Gemeinde dann trotz Hochwasser Standgebühren für die abgelaufene Sommer-Saison 2024 verrechnet hat.

Camper: Das ist Abzocke
„Das ist Abzocke. Ich sehe nicht ein, warum ich über 800 Euro für etwas bezahlen soll, was durch eine Naturkatastrophe unbenutzbar geworden ist“, ärgerte sich Cilli Fürst mit ihrem Mann Hans im Doppelpack. Auch er soll 800 Euro Gebühren an die Gemeinde entrichten.

Nach dem Hochwasser blieb nicht viel übrig.

(Bild: Gemeinde Hannersdorf)

Vor wenigen Tagen erhielt das Ehepaar erneut Post von der Gemeinde. Mittlerweile ist ihr Gebühren-Rückstand auf 951 Euro angewachsen. Zahlt das Ehepaar bis spätestens 5. März nicht, kommt es zur Mahnklage, teilt Bürgermeister Gerhard Klepits auf Nachfrage mit. Kein Entgegenkommen gibt es auch, was die Räumung der vom Hochwasser zerstörten Holzbaracken und Campingwägen betrifft. Im Gegenteil: für die Camper gilt die letztmalige Aufforderung, den Platz sofort zu räumen. Anfallende Kosten für Müll, der nicht entsorgt wird, werde von einer Entsorgungsfirma direkt weiterverrechnet.

So schaut es derzeit am Campingplatz Burg aus.

(Bild: Gemeinde Hannersdorf)

Das streitbare Ehepaar Fürst will in der Causa weiterhin nicht nachgeben. Aus gesundheitlichen Gründen sei es ihnen nicht möglich, für die Entsorgung selbst aufzukommen. Von einem engagierten Arbeiter sei man hängen gelassen. Man riskiere eine Klage, heißt es.

Wenig Mitleid mit den geschädigten Campern hat Bürgermeister Gerhard Klepits. „Die Anlage war im Sommer in Betrieb, daher sind die Kosten gerechtfertigt. Bis zur kommenden Sommer-Saison muss der Müll verschwunden sein, immerhin sind wir ein Urlaubsparadies und kein Mistplatz.“