„Krone“-Kommentar

Kein Traum-Kanzler: Das ist Stockers Chance

Kolumnen
03.03.2025 06:00

Ja, es gibt Figuren wie den jetzt 65-jährigen Alfred Gusenbauer, die schon als Kind im Sandkasten davon geträumt haben wollen, dereinst Bundeskanzler zu werden. Nachdem er dieses Amt schon nach 691 Tagen wieder verloren hatte, träumte er vom Reichtum, zu dem ihm der spätere Milliardenpleitier René Benko zu verhelfen schien.

Aus ganz anderem Holz ist da Gusenbauers Landsmann Christian Stocker geschnitzt. Ja, Niederösterreicher wie der sogenannte Sozialdemokrat, nur eineinhalb Monate jünger, aber einer, der ganz gewiss nicht vom Kanzleramt geträumt hat. Nicht im Sandkasten, auch nicht als spätberufener Spitzenpolitiker.

Als er am 5. Jänner nach dem Platzen der ersten Verhandlungen zur Zuckerl-Koalition und dem folgenden Rücktritt seines Parteichefs Karl Nehammer in Jeans und Pullover zur ÖVP-Krisensitzung nach Wien fuhr, war dem damaligen Partei-Generalsekretär, wie er erzählt, klar, dass seine bundespolitische Kurz-Karriere zu Ende sei.

Es kam ganz anders: Die Partei bestellte ihn überraschend zum Chef, heute, kaum zwei Monate später und nach mehrwöchigen schließlich gescheiterten Verhandlungen mit FPÖ-Wahlsieger Herbert Kickl zu einer blau-schwarzen Regierung, wird Stocker zum Bundeskanzler einer türkis-rot-pinken Dreier-Koalition angelobt.

Stocker ist so vieles nicht: kein Gusenbauer, kein Kickl, schon gar kein Trump. Er ist kein Sandkasten-Kanzler, kein Träumer, wohl kein Traum-Kanzler.

Das ist seine Chance.

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