Nach dem Eklat im Weißen Haus geht der ukrainische Präsident nach wie vor davon aus, dass er seine Beziehung zu US-Präsident Donald Trump „retten“ kann. In einer Videobotschaft am Sonntagabend brachte Wolodymyr Selenskyj die Dankbarkeit seines Landes gegenüber den USA zum Ausdruck und betonte, dass das vorerst auf Eis gelegte Rohstoffabkommen im Gegenzug zu US-Hilfen noch nicht vom Tisch sei.
„Natürlich wissen wir um die Bedeutung Amerikas, und wir sind dankbar für die ganze Unterstützung, die wir von den Vereinigten Staaten erhalten haben“, sagte Selenskyj in seiner in der Nacht nach dem europäischen Sondergipfel zur Ukraine in London veröffentlichten Video-Botschaft. Er fügte hinzu: „Es gab keinen Tag, an dem wir keine Dankbarkeit empfunden haben.“
Gleichzeitig wies der 47-jährige Staatschef darauf hin, dass die Partner der Ukraine nicht nur seinem Land helfen würden, sondern dies auch für „ihre Sicherheit“ geschehe. „Wir brauchen Frieden, keinen endlosen Krieg. Daher sind die Sicherheitsgarantien so wichtig für uns“, so Selenskyj weiter.
Bei dem Eklat am Freitag im Weißen Haus hatten Trump und sein Vize J.D. Vance Selenskyj im Oval Office mit schweren Vorwürfen überzogen und ihm unter anderem mangelnde Dankbarkeit vorgeworfen. Nach dem unwürdigen Schauspiel vor laufenden Kameras verließ Selenskyj das Weiße Haus ohne Sicherheitsgarantien und ohne jenes Rohstoffabkommen, auf das die Amerikaner für weitere Hilfen pochen.
Rohstoffabkommen „noch nicht vom Tisch“
Doch der Deal scheint noch nicht vom Tisch zu sein. Dies betonte Selenskyj am Sonntag gegenüber dem britischen Sender BBC. „Egal, was geschehen ist, unsere Politik ist es, konstruktiv zu bleiben. Wenn wir bereit waren, den Mineralien-Deal zu unterzeichnen, dann bleiben wir bereit“, sagte er der Übersetzung des Senders zufolge.
Krisengipfel in London: Bekenntnis zur Aufrüstung
Nach der außenpolitischen Kehrtwende in Washington wurde am Sonntag ein Krisengipfel in London einberufen. Dabei zeigten die teilnehmenden Staaten ihre Bereitschaft zur Wiederaufrüstung. Frankreich und Großbritannien machten sich zudem für einen eigenen Ukraine-Friedensplan stark. Dieser soll dann mit den USA besprochen werden. Der britische Premier Keir Starmer und der französische Präsident Emmanuel Macron haben für die Waffenruhe einen Zeitraum von einem Monat vorgeschlagen.
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