Zuerst die gute Nachricht: Salzburg konnte die derzeit geltenden Werte in puncto Luft-Schadstoffe über das Vorjahr einhalten. Doch aus Sicht der Experten vom VCÖ ist die Luftqualität noch immer nicht gut genug: Von der WHO empfohlene Richtwerte wurde bei mehreren Messstellen überschritten. Das hat gesundheitliche Folgen.
Bei elf Stickstoffdioxid-Messstellen und bei fünf Messstellen für PM2,5-Feinstaub im Bundesland Salzburg wurden die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlenen Richtwerte überschritten. „Dank zahlreicher Maßnahmen ist die Luftverschmutzung in Salzburg in den vergangenen 20 Jahren deutlich zurückgegangen. Aber die Belastung durch Feinstaub und Stickstoffdioxid ist aus Gesundheitssicht nach wie vor zu hoch“, betont Katharina Jaschinsky zur Analyse des VCÖ auf Basis von Daten des Umweltbundesamts. Die EU hat bereits für 2023 eine Reduktion der Grenzwerte für Feinstaub und Stickstoffdioxid beschlossen: Sie werden aber nach wie vor doppelt so hoch sein, als die empfohlenen Werte der WHO.
Giftigkeit von Dieselabgase heruntergespielt
Wie gefährlich die Luftschadstoffe für uns Menschen sind, veranschaulicht der Umweltmediziner Hans-Petter Hutter von der Medizinischen Univerisität Wien: „Neben Erkrankungen der Atemwege und des Herz-Kreislaufsystems gibt es auch immer mehr Hinweise auf das Gehirn - Stichwort Demenz. Partikel fördern zum Diabetes und Neurodermitis. Leider wurden die Gesundheitsfolgen lange heruntergespielt, etwa die Toxizität von Dieselabgasen und von Stickstoffdioxiden geleugnet. Daher gibt es trotz diverser Verbesserungen noch viel Luft nach oben, was Maßnahmen zur Reduktion von Abgasen betrifft.“
Übrigens: Österreichweiter Spitzenreiter in puncto Luftschadstoffbelastung ist Graz. Im Bundesland Salzburg ist vor allem die Luft rund um Hallein stark belastet. Die Experten fordern unisono mehr Maßnahmen zur Reduktion der Schadstoffbelastung unter anderem die steuerliche Begünstigung von Diesel. Denn es geht vor allem um eines: „Das Risiko schwerer Erkrankungen nimmt vor allem für Kinder, ältere Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen zu“, so Jaschinsky.
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