Mit Sandra Schoch, Michael Ritsch, Roland Frühstück, Hubert Kinz und Michael Sagmeister kandidieren eine Frau und vier Männer für das Bürgermeisteramt der Landeshauptstadt. Sie stellten sich auch nicht-politischen Fragen – etwa jener, welches Kostüm sie niemals anziehen würden oder welche App sie am meisten nutzen.
Durchaus kreativ in Sachen Faschingskostüme zeigt sich der amtierende Bregenzer Bürgermeister Michael Ritsch von der SPÖ-nahen Liste „Michael Ritsch: Team Bregenz“. Auf einem Foto in den sozialen Netzwerken war er als Captain Kirk vom „Raumschiff Enterprise“ zu sehen, umringt von der Crew, die sich aus Mitarbeitern, Freunden und Ehefrau Yvonne zusammensetzte. Einen Zauberer hingegen möchte Michael Ritsch nicht darstellen. „Denn in der Politik gibt es für mich keine Hokuspokus-Lösungen, sondern nur ehrliche Arbeit“, lautete seine Begründung.
Als Bürgermeister ... ist es mir ein großes Anliegen, Bregenz als Stadt weiterzuentwickeln, die allen gehört – mit leistbarem Wohnen, einer starken Wirtschaft und hoher Lebensqualität.
Die Bregenzer Stadtvertretung ... hat in der vergangenen Periode über die Parteigrenzen hinweg sehr konstruktiv zusammengearbeitet. Weit über 90 Prozent der Beschlüsse waren einstimmig. Diesen Weg möchte nach der Wahl gerne fortsetzen.
Was stört Sie am Politikerdasein? Wir erleben leider auf vielen politischen Ebenen, ob in der Bundes- oder Landespolitik, häufig, dass parteitaktische Spiele wichtiger genommen werden als das, was wirklich zählt: Gute, gemeinsame Lösungen für die Menschen.
Was essen Sie zum Frühstück? Am liebsten ein Croissant oder ein Müsli im Cafésito in Bregenz.
Ihre Lieblings-App? Wahrscheinlich Whats-App, weil ich dadurch ständig im Kontakt mit meinem Team bleiben kann. Den Ausschaltknopf finde ich auch nicht schlecht . Vorausgesetzt, die Zeit lässt dies zu.
„Sag niemals nie“, meint hingegen Roland Frühstück von der Liste „Bregenzer Volkspartei und Parteifreie“. Seine Anforderungen an ein Faschingskostüm sind nicht sehr hoch – es sollte nur nicht zu heiß sein, wünscht sich das Handball-Urgestein, das in der fünften Jahreszeit ebenfalls kräftig mitmischte.
Als Bürgermeister …werde ich mich dafür einsetzen, dass Bregenz eine Stadt ist, in der sich Menschen sicher und zu Hause fühlen. Eine Stadt, die Familien Wohnraum bietet, wo Jung und Alt aufeinander achten und Kinder unter besten Bedingungen aufwachsen und sich entwickeln.
Die Bregenzer Stadtvertretung … also höchstes Gremium unserer Gemeinde, soll geprägt sein von Persönlichkeiten, die der politischen Mitte angehören. Dazu zähle ich mein Team. Politik ist von Kompromissen geprägt. Kompromisse verhandeln, ist etwas, das ich gut kann.
Was stört Sie am Politikerdasein? Dass es oft kompliziert ist, vieles sehr lange dauert, der Politiker immer mehr an Ansehen verliert – nicht immer selbstverschuldet.
Was essen Sie zum Frühstück? Während der Woche ein Müsli von meiner Frau Birgitt oder Knäckebrot mit Honig und Butter. Am Wochenende mal ein weiches Ei mit frischem Brot vom Mangold und einem feinen Zopf mit Wachauer Marillenmarmelde.
Ihre Lieblings-App? Instagram, Facebook und WhatsApp
Hubert Kinz, Spitzenkandidat der FPÖ Bregenz, ist sogar Mitglied der Bregenzer Faschingsgesellschaft (BFG). Während seine Frau Andrea das Amt der Ballchefin bekleidet, wurde der Bregenzer Rechtsanwalt in der BFG zum Hofrat für Rechtsfragen ernannt. Die Narrenkappe, die alle Mitglieder der Gesellschaft zum Gildenball oder anderen Veranstaltungen tragen, kommt derzeit oft zum Einsatz. Ist ein Kostüm gefragt, würde Hubert Kinz keines anziehen, das nicht fröhlich wirkt.
Als Bürgermeister … will ich die Stadt gemeinsam mit den Menschen gestalten. Bregenz braucht eine Politik, die sich an den Anliegen der Bürger orientiert, nicht an ideologischen Vorgaben. Ich will Sprachrohr für die Bevölkerung sein und jene Themen in den Mittelpunkt stellen, die den Menschen wichtig sind – mehr Sicherheit, leistbares Wohnen, eine Verkehrspolitik mit Hausverstand und ohne Ideologie. Somit mehr Abhol- und Parkplätze, mehr Begegnungszonen, bessere Betreuung für Pflegebedürftige und Kinder.
Die Bregenzer Stadtvertretung … ist das höchste Gremium der Stadt, dass die grundlegenden Entscheidungen wie das Budget auf Vorschlag des Amtes und des BGM beschließt.
Was stört Sie am Politikerdasein? Das ewige Schlechtreden muss ein Ende haben. Wir müssen ins Tun kommen und nicht nur weiter machen wie bisher. Was essen Sie zum Frühstück? Brot, Marmelade, Käse, Kaffee
Ihre Lieblings-App? NZZ Süddeutsche Krone und die Wetter Apps.
Sandra Schoch von den Grünen war ebenso wie die Mitstreiter aus ihrer Partei beim Bregenzer Faschingsumzug am Sonntag mit grün-blauer Perücke, in einem grünen Kleid und mit kleinen grünen Drachenflügeln zu sehen. „Es geht um Kreativität und Spaß, Rassismus und Sexismus haben dort nichts verloren“, erläutert Schoch. Dementsprechend würde sie niemals ein Kostüm anziehen, das diskriminierend oder verletzend sei. „Humor geht auch ohne Tiefschläge. Und als Engel wird man mich nie sehen. Immer lieb und brav, das krieg ich nicht mal im Fasching hin“, meinte die einzige Frau im Bunde mit einem Schmunzeln.
Als Bürgermeisterin... setze ich die Menschen in den Mittelpunkt, mache Bregenz von Öl, Gas und Putin unabhängig, sorge dafür, dass alle ein leistbares Zuhause finden und alle unsere Schulen modern ausgestattet sind.
Die Bregenzer Stadtvertretung ... ist das oberste Entscheidungsgremium, es verdient Respekt. Ich sehe daher die gemeinsamen Klogänge von ganzen Fraktionen, die damit ihrer Abstimmungsverantwortung entgehen möchten, als sehr respektlos an.
Was stört Sie am Politikerdasein? Wie schwer es ist, die Komplexität von Entscheidungen den Bürger:innen zu vermitteln. Manche denken, Politik geht in drei Zeilen, aber so einfach ist es nicht.
Was essen Sie zum Frühstück? Marmeladenbrot mit Käse, dazu ein schwarzer Kaffee, süß und herzhaft auf einem Teller, genau wie mein Alltag als Politikerin.
Ihre Lieblings-App? Meteoblue, damit stehe ich nie unvorbereitet im Regen, weder beim Wahlkampfstand noch beim Segeln. In der Politik wie auf dem Wasser gilt: Wer den Sturm kommen sieht, steht am Ende besser da!
Ziemlich aktiv im Fasching ist Michael Sagmeister von den Neos. Ein Kostüm, welches Donald Trump darstellt, würde er allerdings niemals anziehen. Ebenfalls auch im Rennen sind Verkleidungen, die das Tragen von hohen Schuhen erfordern. „Als begeisterter Faschingsgänger würde ich damit keine Minute tanzen können“, gibt der begeisterte Rennradler zu Bedenken.
Als Bürgermeister … habe ich in Bregenz die nächsten Jahre immense Herausforderungen zu stemmen. Diese können wir nur in einem gemeinsamen Schulterschluss, ohne ideologische Scheuklappen und mit harter Arbeit bewältigen.
Die Bregenzer Stadtvertretung … Die Stadtvertretung ist das höchste Gremium der Stadt und war besonders in den ersten Monaten der Legislaturperiode für mich eine harte und oft undankbare Schule. Sie sollte künftig selbstbewusster auftreten und Entscheidungen kritischer hinterfragen.
Was stört Sie am Politikerdasein? Manche Politiker:innen tun leider selbst alles dafür, diesen Beruf und seine Verantwortung maximal abzuwerten. Fehler eingestehen? Fehlanzeige! Sich entschuldigen? Niemals! Respekt vor dem Amt? Bloß nicht! Wir sind nicht gewählt, um persönliche Interessen durchzusetzen.
Was essen Sie zum Frühstück? Doppelter Espresso mit Milch, ein großes Glas Wasser, Naturjoghurt mit Heidelbeeren.
Ihre Lieblings-App? Spotify und „Espresso from the Economist“
Über den nötigen Humor, den es als Bürgermeister bisweilen braucht und das Geschick in eine andere Rolle zu schlüpfen, verfügen alle Kandidaten. Wer das Rennen macht, wird sich am 16. März oder spätestens bei der Stichwahl am 30. März zeigen. Erwartet wird ein spannendes Rennen zwischen Ritsch und Frühstück.
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