In Bleiburg wird die Tradition des Blochziehens seit den 80er-Jahren gelebt. Am Faschingsdienstag ziehen die Holzknechte los. Die Wurzeln reichen 600 Jahre zurück.
Blochziagn is a olta Brauch, Blochziagn tua ma heia auch; viele Mädchen sind schon hier, kriegen einen Bloch von mir...“, heißt es im „Blochziagalied“. Begleitet werden die Bleiburger Brauchtumslieferanten der Kulturinitiative Bleiburg (KIB) jedes Jahr von einem Pferd mit Blochwagen.
Tradition darf nicht vergessen werden
KIB-Obmann Professor Arthur Ottowitz: „Wir wollten nicht, dass der Brauch, der seinen Ursprung im 15. Jahrhundert hat und in Österreich und einigen Nachbarländern praktiziert wurde, in Vergessenheit gerät.“ Daher schlüpfen die Bleiburger seit 1984 an jedem Faschingsdienstag ins Holzfäller-Gewand und marschieren mit dem Pferdefuhrwerk zum Hauptplatz. Paul Stöckl: „Ziehharmonikaspieler, Gitarrist, Teufelsgeiger begleiten die Sänger.“
„Noch“ – oder „Schon wieder ledig“?
Sobald die Baumstämme am Morgen des Faschingsdienstags aufgeladen sind, geht’s mit Säge und Zapin (Zappel) los. „Jeder unverheirateten Frau wird ein abgesägtes Stück vom Bloch hingehalten. Die Damen müssen das Holzstück möglichst gekonnt vom Zappel ziehen“, so Philipp Hainz. Das Holzstück wird mit „Noch“ bzw. „Schon wieder ledig“ gekennzeichnet. Hainz: „Dazu kommt die Aufforderung, dies bis zum nächsten Fasching zu ändern.“ Dann wird getanzt und weiter geht’s zur nächsten Unverheirateten.
Da es keine Schande mehr ist, unverheiratet zu sein, wird der Bloch in Bleiburg als Glücksbringer gesehen. Im alten Brauchtum mussten Burschen und Mädchen, wenn es im Vorjahr keine Hochzeit gab, den Bloch durch die Ortschaft ziehen.
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