Tote in Mannheim
Auto raste in Menge: Wilde Szenen vor Festnahme
In der deutschen Stadt Mannheim ist am Montag ein Mann mit einem Auto in eine Menschenmenge gefahren. Es gibt zahlreiche Verletzte und mindestens zwei Tote. Der Täter wurde festgenommen und liegt derzeit verletzt im Krankenhaus. Wie die „Krone“ erfuhr, kam es direkt vor der Festnahme zu einer dramatischen Situation.
Um kurz nach 12 Uhr war es zu den Szenen gekommen, die an die Anschläge von Magdeburg im Dezember oder München Mitte Februar erinnerten: Der Tatverdächtige fuhr mit seinem Auto durch die Mannheimer Fußgängerzone. Auf Höhe des Paradeplatzes fuhr er auf der mehrere Hundert Meter langen Planken, der Haupteinkaufstraße, mehrere Passanten an oder um.
Dort findet rund um den Wasserturm derzeit ein Fasnachtsmarkt mit Dutzenden Imbissbuden und Fahrgeschäften statt. Nach Angaben der Polizei gibt es aber bisher keine Hinweise darauf, dass die Tat mit einer Faschingsveranstaltung zusammenhängt.
Mit Schreckschusspistole selbst verletzt
Zwei Menschen starben bei der Attacke, die die Polizei nicht als politische Tat einstuft. Fünf weitere Personen wurden schwer verletzt, weitere fünf leicht. Im Zuge der Fahndung konnte der 40-Jährige festgenommen werden – dabei kam es erneut zu einer dramatischen Situation: Augenzeugenberichten zufolge verletzte sich der Täter unmittelbar vor der Festnahme mit einer Schreckschusspistole selbst. Er wird im Krankenhaus behandelt.
Auf Fotos ist zudem der völlig demolierte schwarze Kleinwagen des Fahrers zu sehen.
Kind unter den Verletzten
In der Universitätsklinik Mannheim wurden drei der Verletzten behandelt, darunter ein Kind. Den Angaben zufolge wurden sie „mit einer hohen medizinischen Dringlichkeit eingestuft“ und akutmedizinisch versorgt. Auch eine Notfallbetreuung unter anderem durch die Klinikseelsorge wurde in der Universitätsklinik eingerichtet.
Täter wohl mit psychischer Erkrankung
Das Motiv der Tat ist vorerst unklar. Es handelt sich bei dem Mann laut „Bild“ um einen 40-jährigen deutschen Staatsbürger aus Rheinland-Pfalz ohne Migrationshintergrund, der in der Vergangenheit bereits psychisch auffällig geworden sein soll. Auch laut „Spiegel“-Informationen soll es Hinweise auf eine psychische Erkrankung geben.
Nach Angaben der Mannheimer Polizei handelte der Tatverdächtige als Einzeltäter. „Es besteht aktuell keine Gefahr für die Bevölkerung“, erklärte die Polizei am Nachmittag, nachdem zuvor eine „lebensbedrohliche Einsatzlage“ gemeldet und davor gewarnt worden war, sich im Innenstadtbereich von Mannheim aufzuhalten.
Weder Polizei noch der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl (CDU) wollten sich zu den möglichen Hintergründen der Tat und dem Motiv des 40-Jährigen äußern. „Die Ermittlungen stehen noch ganz am Anfang und werden mit Hochdruck geführt“, erklärte Strobl.
Der Fall weckt Erinnerungen an mehrere Anschläge, bei denen in den vergangenen Wochen Fahrzeuge in eine Menschenmenge gefahren waren. Im Dezember kamen in Magdeburg sechs Menschen ums Leben, als ein inzwischen 50 Jahre alter Arzt über den Weihnachtsmarkt gerast war. Mitte Februar war ein Mann mit seinem Fahrzeug in eine Gruppe von Demonstranten in München gefahren. Dabei kamen eine junge Frau und ein Kind ums Leben.
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