Die nunmehr angelobte Drei-Parteien-Regierung ist für die Geschichte der Zweiten Republik keine wirkliche Novität. Bereits in den ersten zwei Jahren nach Kriegsende gab es eine solche Koalition zwischen ÖVP, SPÖ und den Kommunisten. Und das war damals keine sonderlich glückliche Konstellation, da die Kommunisten die Sowjet-Armee hinter sich hatten. Und sonderlich glücklich dürfte sich auch das Verhältnis zwischen den nunmehr regierenden drei Parteien nicht gestalten.
EINERSEITS ist schon klar, was die stärkste Klammer zwischen Volkspartei, Sozialdemokraten und NEOS ist: die Angst vor den Umfragen, vor Neuwahlen und damit vor Herbert Kickls Freiheitlichen.
ANDERERSEITS weiß man auch aus dem zwischenmenschlichen Bereich, dass eine „Ménage-à-trois“, also das, was man im vulgären Volksmund einen „flotten Dreier“ nennt, immer Probleme macht: Irgendwann fühlt sich einer aus dem Trio benachteiligt und schert dann aus. Allzumal, wenn es derart große inhaltliche Unterschiede unter den Partnern gibt.
Wie wird der ultralinke Finanzminister den Wirtschaftsflügel der ÖVP zufriedenstellen? Wie kann er mit dem pinken Deregulierungs-Staatssekretär zusammenkommen? Wie soll der Reform-Anspruch der NEOS durch eine sozialpartnerschaftliche Systemerhalter-Koalition befriedigt werden? Und wie will die SPÖ ihre Reichen-Steuern durchsetzen?
Fragen über Fragen, die schon jetzt erahnen lassen, dass das kein „flotter Dreier“ wird.
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