Psycho-Täter flüchtig

Doppelter Terror-Alarm: 16 Schüsse auf Amoklenker

Österreich
04.03.2025 09:46

Autos als Waffe! Zweifacher Großeinsatz für die Wiener Polizei: Während in der Fußgängerzone rund um die Pestsäule im Herzen der Stadt Panik ausbrach, raste praktisch zeitgleich ein zweiter Amoklenker auf einen Beamten zu – 16 Schüsse aus Dienstwaffen in höchster Lebensgefahr.

Angst und Wildwest-Szenen am Tag der tragischen Amokfahrt mit zwei Toten durch einen Psycho-Täter in der deutschen Stadt Mannheim Montagabend auch in der Bundeshauptstadt. Gleich zwei Autolenker sorgten für einen doppelten Terror-Alarm. Die „Krone“ kennt die Details.

Amoklenker 1:
Alles begann um 17.40 Uhr auf einer Baustelle im 14. Wiener Gemeindebezirk. Dort wurde der Transporter eines bekannten heimischen Familienunternehmens gestohlen. 35 Minuten später dann Großalarm in der Innenstadt. In Panik verschanzten sich Passanten und Touristen in umliegenden Geschäften. Der Mann am Steuer des entwendeten Kleinbusses raste durch die Fußgängerzone und krachte schließlich, wie berichtet, gegen die 21 Meter hohe Pestsäule.

Krachte in die Pestsäule am Graben: Alko-Lenker in Wien (Bild: Martina Münzer)
Krachte in die Pestsäule am Graben: Alko-Lenker in Wien

Nach dem Unfall versuchte der 35-jährige Amoklenker zu flüchten, wurde aber festgenommen. Dabei erlitt ein mutiger Fußgänger, der helfen wollte, Verletzungen. Der gefasste Österreicher dürfte sich, so wie der deutsche Amoklenker von Mannheim, in psychiatrischer Behandlung befunden haben – und war von einer betreuten Unterkunft als vermisst gemeldet worden. Bei dem Verdächtigen, der auch den islamistischen Kampfschrei „Allahu Akbar“, ausstieß, dürfte eine geistige Vorerkrankung vorliegen. Er hatte bei einem Alko-Test 1,2 Promille, gegen ihn wird wegen Gemeingefährdung ermittelt.

Amoklenker 2:
Praktisch zeitgleich, um 18 Uhr, begann eine wilde Verfolgungsjagd mit Wildwest-Szenen auf der durch abendliche Pendler auf der Nachhausefahrt überfüllten Süd-Ost-Tangente. Der Lenker eines Mercedes mit abgelaufenen deutschen Überstellungskennzeichen raste mit weit mehr als 100 km/h in Zickzackfahrt über die Wiener Hauptverkehrsader. Schließlich nahm der Amoklenker die A23-Abfahrt Sankt Marx. Als er wegen eines Staus abbremsen musste, stellten sich Polizeiautos quer.

16 Schüsse aus den Dienstwaffen
Doch der Lenker dachte nicht daran, aufzugeben und raste zwischen der Funkstreife als Straßensperre und einem Fahrbahnteiler direkt auf einen Einsatzbeamten zu. Versuchter Mord! In höchster Lebensgefahr gaben der Uniformierte und andere Kollegen aus ihren Glock-Dienstwaffen insgesamt 16 (!) Schüsse auf die Limousine ab.

In weiterer Folge stellte der Amoklenker das beschädigte Fahrzeug auf der Modecenterstraße in Wien-Landstraße ab und flüchtete ausgerechnet in ein Amtsgebäude des Innenministeriums bzw. des Bundesamtes für Fremdenwesen und Asyl (BFA).

In dieses Gebäude flüchtete der Täter. Im Trubel gelang es ihm, unterzutauchen. (Bild: Bartel Gerhard)
In dieses Gebäude flüchtete der Täter. Im Trubel gelang es ihm, unterzutauchen.

Schwerbewaffnete Spezialeinheiten durchsuchten daraufhin das Gebäude, doch der Psycho-Täter konnte im Trubel des Amtsschimmels untertauchen. Als Beamte die angemietete Ferienwohnung des österreichischen Zulassungsbesitzers in der Bundeshauptstadt stürmten, war diese leer.

Jetzt läuft eine Großfahndung nach dem Flüchtigen. Beiden Amoklenkern drohen jedenfalls mehrjährige Haftstrafen. 

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