Automobilclub dagegen

Kritik an „Umweltspur“ auf Pariser Autobahn

Die Maßnahme soll die CO₂-Belastung auf der 35 Kilometer langen Ringautobahn um Paris verringern.

(Bild: Atlantis)

In Paris gibt es Diskussionen rund um die Stadtautobahn. Ab sofort ist nämlich während des Berufsverkehrs eine Fahrspur für Fahrgemeinschaften, Taxis und Busse reserviert. Durch die „Umweltspur“ soll die CO₂-Belastung sinken. Diese Regelung finden nicht alle gut: Der Automobilclub hat eine Petition dagegen gestartet.

In der französischen Hauptstadt Paris ist die Stadtautobahn der Bereich mit der höchsten Umweltverschmutzung, berichtet die Stadt. Außerdem herrscht dort eine erhöhte Feinstaubbelastung.

Doch damit ist jetzt Schluss: Die äußerste linke Spur wird zu den Stoßzeiten zur sogenannten Umweltspur. Diese darf nur von Autos mit mindestens zwei Insassen, Taxis, Menschen mit Behindertenausweis und Bussen befahren werden. 

Hält man sich nicht daran, droht eine Geldstrafe
Die Maßnahme soll die CO₂-Belastung für die 550.000 Anrainerinnen und Anrainer der 35 Kilometer langen Ringautobahn um Paris verringern, teilte die Stadt mit. Hält sich jemand nicht daran, drohe ab Mai eine Strafe von 135 Euro. 

Regelung gilt auf mehreren Autobahnen
Außer auf der Stadtautobahn – der Boulevard Périphérique – ist eine sogenannte Umweltspur ab sofort auch im Pariser Umland auf den Autobahnen A13 und A1 in Betrieb. Die A13 führt von Paris Richtung Normandie, die A1 Richtung Belgien und Deutschland.

Automobilclub kritisiert die Umweltspur
Nicht alle finden die neue Umweltspur gut. Die Autofahrervereinigung „40 Millions d‘Automobilistes“ hat eine Petition dagegen gestartet. Das, was als Maßnahme gegen Umweltverschmutzung und Staus bezeichnet werde, sei eine weitere Bestrafung von Autofahrern, kritisierte die Vereinigung.

„Die Einrichtung einer Spur für Fahrgemeinschaften wird nur zu noch mehr Staus auf den anderen Spuren führen“, warnt der Automobilclub. Die neue Regelung werde außerdem „die ohnehin schon dramatische Situation auf der Ringstraße mit Sicherheit noch verschärfen.“

Bereits Höchstgeschwindigkeit auf 50 km/h gesenkt
Um die Luftverschmutzung und die Zahl der Unfälle zu reduzieren, hatte Paris im Oktober bereits die Höchstgeschwindigkeit auf der Stadtautobahn von 70 auf Tempo 50 gesenkt. Während der Olympischen Spiele im vergangenen Sommer war bereits vorübergehend eine Fahrspur für Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie Mitwirkende der Spiele reserviert worden.