In den vergangenen zehn Jahren hat sich die Zahl der akuten Herzinfarkte in Österreich verdoppelt. Immer mehr (ältere) Menschen überleben Herzinfarkte und erleiden dann einen zweiten. Laut einem Experten hängt die Erkrankung aber nicht mit einem schlechten Lebensstil zusammen.
Alleine in der Innsbrucker Kardiologie werden jedes Jahr rund 1000 akute Herzinfarkte versorgt, wie Innsbrucks Kardiologie-Klinikdirektor Axel Bauer berichtet. Da die Menschen insgesamt immer älter werden, erhöhe sich dadurch auch schlicht „die Zahl der Herzinfarkte“, sagt der Top-Mediziner. Außerdem können Herzinfarkte immer besser diagnostiziert werden, was die Statistik nach oben treibt.
Immer mehr ältere Menschen überleben Herzinfarkte
Dass sich die Zahl seit 2015 verdoppelt hat, hängt aber auch damit zusammen, dass diese besser behandelt werden können, zum Beispiel mit minimalinvasiven Methoden. Hier ist nur ein kleiner Eingriff und keine Operation notwendig. Solche Minimal-Eingriffe und verbesserte Therapien bedeuteten, dass „immer mehr ältere Menschen Herzinfarkte überleben“ und somit im Alter noch weitere bekommen können, erklärt Bauer.
Herzinfarkte liegen nicht an schlechtem Lebensstil
Mit einem schlechten Lebensstil oder mangelndem Gesundheitsbewusstsein würde die Erkrankung definitiv nicht zusammenhängen. „Im Gegenteil glaube ich, dass sich das Gesundheitsbewusstsein in den letzten Jahren sogar verbessert hat“, sagt Bauer. Das zeigt sich auch darin, dass die „Sterblichkeit in den Industriestaaten seit einiger Zeit klar zurückgeht“.
KI kann Risiko für Herzinfarkt erkennen
Die Künstliche Intelligenz (KI) wird auch im Bereich der Kardiologie – der Zweig der Medizin, der sich mit dem Herzen beschäftigt – immer wichtiger. Mithilfe der KI kann man zum Beispiel das „biologische Alter“ eines Menschen herausfinden, wie Bauer erklärt. Die KI kann also feststellen, „wie alt der Körper wirklich ist.“ Unterscheidet sich das „biologische Alter“ vom tatsächlichen Alter, „lässt sich auf ein erhöhtes Risiko von Herzerkrankungen schließen.“
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