Derzeit häufig nur Abfall, könnte Schurwolle in Zukunft Böden verbessern und Pflanzen auch bei Trockenheit gut gedeihen lassen. Welchen Beitrag Grazer Forscher bei diesem visionären Vorhaben leisten.
Der Winter 2024/25 war in Österreich einer der trockensten der Messgeschichte – auch in der Steiermark fiel um mehr als die Hälfte weniger Niederschlag als üblich.
Zunehmende und intensivere Trockenperioden machen auch unseren Böden und somit speziell der Land- und Forstwirtschaft zu schaffen. Eine hilfreiche und bislang vernachlässigte Ressource zur Bewältigung dieses Problems kann Schafwolle sein, wie ein aktuell laufendes Forschungsprojekt der Universität für Bodenkultur Wien und der Technischen Universität Graz aufzeigen will.
Wertvolles „Abfallprodukt“
„Es wird an einem Dünger geforscht, der sowohl die Wasser- als auch die Nährstoffversorgung auf lange Zeit, auch bei Trockenheit, sicherstellen kann“, erklärt Konsortiumleiter Robert Graimann. Schafwolle wird seit Jahrhunderten als Garten-Dünger eingesetzt, und auch wenn Schafwollpellets wieder im Trend liegen, endet ein Großteil der Wolle immer noch als Abfallprodukt.
Wir untersuchen, welche Mikroorganismen genau Schafwolle beinhaltet und wie man diese optimal in den Boden bringen kann.
Samuel Bickel, Forscher an der TU Graz
In Kombination mit einem wasserspeichernden Granulat wollen die Forscher im Projekt „HydroSheepBoost“ gemeinsam mit zwei Firmen nun ein neues Produkt entwickeln, das Böden optimal mit Nährstoffen versorgt und die Wasserspeicherfähigkeit deutlich erhöht. Eine wesentliche Rolle spielt dabei das bislang kaum erforschte Mikrobiom in unbehandelter Schafwolle, das Bodenorganismen fördern kann. „Unsere Rolle ist unter anderem zu untersuchen, wie wir die Mikroorganismen der Wolle im Produktionsprozess erhalten und in den Boden bringen“, erklärt Projektleiter Samuel Bickel von der TU Graz.
Das Projekt „HydroSheepBoost“ sowie andere spannende Klima-Themen werden am 28. 3. bei der Veranstaltung „Wenn das Klima unser Leben verändert“ auf Schloss Kapfenstein vorgestellt. Infos: schloss-kapfenstein.at
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