Paar angeklagt

Blutiger Streit um Abtreibung endete vor Gericht

Die Verhandlung fand am Landesgericht Linz statt

(Bild: Constantin Handl, Krone KREATIV)

Als Polizisten in der Nacht zum 22. Jänner in einer Linzer Wohnung eintrafen, fanden sie einen 36-Jährigen mit Stichverletzung vor. Zugestochen soll seine Lebensgefährtin haben, die der Verletzte zuvor zu einer Abtreibung genötigt haben soll. Am Donnerstag fand das blutige Drama vor Gericht ein vorläufiges Ende.

Schwere Körperverletzung und das Vergehen des Schwangerschaftsabbruches wurden einer 36-Jährigen vorgeworfen. Die Beschuldigte soll ihren gleichaltrigen Lebensgefährten am 21. Jänner in einer Wohnung am Linzer Bindermichl mit einem Messer attackiert und ihm eine Stichwunde im Schulterbereich zugefügt haben.

Verletzter wählte selbst den Notruf
Der Verletzte konnte noch selbst die Polizei rufen, kam den eintreffenden Beamten schon blutend entgegen. Er gab an, dass ihm seine Freundin die Verletzungen zugefügt hätte, sie wurde in der Wohnung festgenommen. Zuvor sei es zu einem Streit gekommen, bei dem der 36-Jährige die Frau an den Haaren gepackt und aus der Wohnung geschleift haben soll.

Fötus in Toilette
Grund für die Auseinandersetzung sei eine Abtreibung gewesen, die der Mann von seiner Partnerin verlangt hätte. Auf einem Handy fanden Polizisten Bilder, die einen Fötus in einer Toilette zeigen. Durchgeführt wäre der Schwangerschaftsabbruch mit einem illegalen Medikament aus Polen worden.

36-Jähriger geständig
Am Dienstag fand das blutige Drama am Landesgericht Linz ein vorläufiges Ende. Der 36-Jährige zeigte sich zum Vorwurf der Nötigung geständig und wurde dafür zu fünf Monaten bedingter Haft verurteilt. Da er ohne Verteidiger vor der Richterin erschien, hat er drei Tage Bedenkzeit, bis dahin ist das Urteil nicht rechtskräftig.

Die 36-Jährige kam nicht zum Prozess, sie wurde zur Fahndung ausgeschrieben. Im Falle einer Verurteilung drohen ihr sechs Monate bis fünf Jahre Haft.