Holländer verurteilt

Bankomaten gesprengt, weil Familie bedroht wurde

Von dem Bankomat in Schrattenberg (NÖ) blieb nicht viel übrig, auch die Bankfiliale wurde schwer in Mitleidenschaft gezogen 

(Bild: LPD NÖ)

Kriminelle wollten von dem zweifachen Vater 50.000 Euro. Entweder er fahre nach Österreich zum Bankomaten sprengen, oder seine Familie würde in die Luft gejagt. Am Dienstag wurde der junge Holländer (28) dafür am Landesgericht Linz zu seiner ersten längeren Haftstrafe verurteilt. 

Acht Vorstrafen, sechs davon einschlägig, hat ein Holländer (28) aus Almere in seinem Heimatland angesammelt. Doch am Dienstag fasste er am Landesgericht Linz seine erste längere Haftstrafe aus. Dem ehemaligen selbstständigen Feuerwerksverkäufer wurde zur Last gelegt, in zwei Touren gleich vier Bankomaten gesprengt zu haben.

Kriminelle wollten 50.000 Euro
Einen in Windhaag bei Freistadt, einen in Schrattenberg, und gleich zwei in Drosendorf (beides NÖ). Bei den letzten beiden war es bei Versuchen geblieben, weil ein Automat standhielt und sie beim anderen von sieben Warnschüssen des Hausbesitzers vertrieben wurden. Als Motiv gab der zweifache Vater an, er habe jemandem in Holland Sprengsätze um 900 Euro verkauft und erst erfahren, dass diese für eine Sprengung verwendet werden sollten, als die Kriminellen nach einem fehlgeschlagenen Versuch zurückkehrten und 50.000 Euro Entschädigung von ihm verlangten.

„In Holland keine Seltenheit“
Seine Kinder, die Lebensgefährtin, Geschwister und Mutter wurden mit Explosionen bedroht – könne er nicht zahlen, müsse er mit nach Österreich fahren. „Das kommt in Holland leider öfter vor, in gewissen Szenen werden Konflikte mit Sprengstoffattentaten ausgetragen“, betonte Anwalt Evert Vastenburg. Dass der 28-Jährige an den Überfällen in Drosendorf nicht teilgenommen habe, weil über den Filialen Menschen wohnten, glaubte ihm der Vorsitzende nicht – auch, weil auch in Windhaag über der Bank eine Wohnung war.

Vier Jahre Haft
Richter und Schöffen einigten sich auf vier Jahre unbedingte Haft, dazu muss er rund 380.000 Euro zurückerstatten, rechtskräftig.