Zwölfter in Katar. Kein Auftakt nach dem Geschmack von Richard Lietz in die Langstrecken-WM. Ein paar Tage später sieht die Welt schon besser aus: Auf der offiziellen Startliste der 24 Stunden von Le Mans findet sich der Name des Porsche-Werkspiloten. Und das schon zum 19. Mal. Lietz greift im Juni bereits nach dem sechsten Sieg beim PS-Klassiker. Dabei war der Ybbsitzer doch eigentlich schon kurz vor dem Ruhestand.
Mit der Abschaffung der GT-Profi-Klasse in der WM vor eineinhalb Jahren war eine Fortsetzung seiner aktiven Laufbahn offen. „Dann hat mich das Manthey-Team unerwartet angerufen. Sie meinten, sie brauchen mich, um mit den neuen Regeln zurecht zu kommen“, erinnert sich Lietz, „zuerst dachte ich an einen Scherz. Aber aus Spaß wurde Ernst – und wir sind miteinander ganz glücklich.“ Logisch, holte Lietz mit Manthey doch 2024 seinen fünften GT-Klassensieg bei den 24 Stunden von Le Mans.
Entsprechend hoch liegt heuer die Latte. „Natürlich versuchen wir, wieder Erfolg zu haben“, nickt der Niederösterreicher, der auch schon Rennfahrer-Lehrmeister für Hollywood-Star Michael Fassbender war, „mit Ryan Hardwick und Ricardo Pera haben wir auch zwei weitere gute Fahrer.“
Aber: „Dafür muss sich etwas ändern. Wir waren im ersten Rennen zu weit weg.“ Die Piloten dürfen über die Balance of Performance, also die Einstufung der Autos, kein kritisches Wort verlieren – aber dass beide Porsche 911 in Katar mit Abstand auf den Plätzen 12 und 13 landeten, sieht nicht nach Zufall aus. „Recht viele Fehler haben wir in diesem Rennen nicht gemacht“, runzelt Lietz die Stirn, „trotzdem brauchten wir dort keine Stoppuhr, sondern eher einen Kalender, um unsere Zeiten zu stoppen.“ Nachsatz: „Wenn du viel Erfolg hast, wollen das andere auch.“
Heuer schon Vizemeister
Den hatte Lietz heuer allerdings auch schon: „Zur Vorbereitung sind wir die Asian Le Mans Serie gefahren, bis zum letzten Rennen waren wir in der Meisterschaft vorne. Dann haben wir aber wegen eines Kontakts zum schlechtesten Zeitpunkt eine Strafe bekommen – und wurden Vizemeister.“
Nächste Station ist der 12-Stunden-Klassiker in Sebring, dann sind die Augen schon Richtung Le Mans gerichtet. Es ist der 19. Start an der Sarthe – lockt da nicht auch das 20er-Jubiläum? „Natürlich wäre das schön, aber das liegt nicht nur an mir. Es ist ein Rennen, das ich wirklich gerne fahre. Aber du musst erfolgreich sein.“
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