Die Kritik der Ärzteschaft ist in einem Schreiben offiziell dokumentiert: Nach dem Bekanntwerden von Ermittlungen gegen einen Anästhesisten (er soll, wie berichtet, beim Sterben zweier Patienten nachgeholfen haben) stellen sich die Kollegen jetzt hinter den beschuldigten Arzt. Die „Krone“ kennt den Inhalt des Schriftstücks.
Die Empörung ist groß: In einem Brief an den Vorstand der OÖ Gesundheitsholding stellen sich Kollegen hinter jenen Oberarzt aus dem Klinikum Kirchdorf, gegen den es schwere Vorwürfe gibt. Wie berichtet, wurde der Anästhesist von seinem Dienstgeber angezeigt und entlassen, weil er zwei Patienten beim Sterben „geholfen“ haben soll. Zumindest in einem Fall scheint das wenig schlüssig, weil schon bei der Einlieferung ins Spital absehbar war, dass der 89-Jährige nicht überleben wird.
Der Kollege war dafür bekannt, sowohl Patienten als auch Angehörige ausführlich aufzuklären.
Brief an die Leitung der OÖ Gesundheitsholding
In einem Protestbrief argumentiert der Mittelbau (eine Gruppe von Mitarbeitern bzw. Kollegen, Anm.) des Spitals in diese Richtung. Sinngemäß heißt es in dem Schreiben: Es gebe eine massive Verstörung und Verunsicherung im Krankenhaus, weil die fristlose Entlassung und Vorverurteilung des Oberarztes nicht nachvollziehbar sei. „Auch wenn uns (...) immer wieder der Rückhalt des Unternehmens versichert wurde, gibt es aus unserer Sicht nachvollziehbare Ängste in der Ärzteschaft.“
„Warum wurden Falschmeldungen nicht richtiggestellt?“
In dem Brief ist von einer „eindeutig spürbaren Empörung“, Fassungslosigkeit und Verunsicherung ebenso die Rede wie von Vorwürfen gegen die Unternehmensleitung. So sei die Frage offen, warum dem entlassenen Arzt keine Möglichkeiten zur Stellungnahme eingeräumt wurden. Hinterfragt wird auch, wie Informationen zu dem Fall an die Öffentlichkeit kamen: „Warum werden Falschmeldungen in den Medien nicht von der PR-Abteilung richtiggestellt?“
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.