Top 2 im EU-Vergleich

Frauen verdienen brutto pro Stunde 18% weniger

Wirtschaft
05.03.2025 12:46

Die Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern in der Privatwirtschaft haben sich in Österreich in den vergangenen Jahren zwar auf 18,3 Prozent verringert, doch im EU-Vergleich war Österreich 2023 hinter Lettland (19 Prozent) das Land mit dem zweitgrößten Gender Pay Gap. Im EU-Schnitt beträgt er zwölf Prozent. 

Für den Gender Pay Gap werden die durchschnittlichen Bruttostundenverdienste von Frauen und Männern in der Privatwirtschaft verglichen. In Österreich ist dieser zwischen 2013 und 2023 von 22,3 Prozent auf 18,3 Prozent gesunken. Im EU-Durchschnitt ging er im gleichen Zeitraum von 16 auf zwölf Prozent zurück.

  • Am höchsten ist der Gender Pay Gap in Lettland (19,0 Prozent), knapp hinter Österreich liegen Tschechien, Ungarn, Deutschland, Estland und Finnland mit Werten jeweils von rund 17 Prozent bis 18 Prozent.
  • Am anderen Ende verdienen in Luxemburg Männer und Frauen praktisch gleich viel – hier schlägt der Lohnunterschied sogar minimal zugunsten der Frauen aus (minus 0,9 Prozent).
  • Ebenfalls geringe Unterschiede gibt es in Belgien (0,7 Prozent), Italien (2,2 Prozent) und Rumänien (3,8 Prozent).

Gründe für die hohe Lohndifferenz
Die Lohndifferenz in Österreich kann laut Statistik Austria (basierend auf Daten von 2022) zu rund einem Drittel (6,4 Prozentpunkte) erklärt werden, der Rest bleibt unerklärt.

  • Faktoren sind etwa, dass Frauen öfter in schlechter bezahlten Branchen und Berufen arbeiten.
  • Auch das Ausmaß der Beschäftigung spielt eine Rolle: Unterschiede in der Arbeitszeit sind durch die Verwendung von Stundenverdiensten zwar grundsätzlich bereits berücksichtigt – Teilzeit wird im Schnitt aber auch pro Stunde geringer entlohnt, was Frauen stärker betrifft als Männer.
  • Zudem sind Frauen durchschnittlich kürzer im Unternehmen beschäftigt.
  • Keinen Anteil am geringeren Frauenverdienst hat dagegen die Ausbildung – im Gegenteil: Ginge es nach dieser, müssten Frauen mehr verdienen als Männer.

Apropos Teilzeit: Der Anteil der teilzeitbeschäftigten Personen an allen Erwerbstätigen hat in den vergangenen Jahren zugenommen. Das gilt sowohl für Männer als auch für Frauen – bei ersteren wuchs er von 10,3 auf 13,4 Prozent, bei letzteren von 45,6 auf 50,6 Prozent.

Vor allem für Frauen mit Kindern unter 15 Jahren ist Teilzeit die dominierende Form der Erwerbsarbeit. Bei Männern mit Kindern unter 15 Jahren war sie mit 7,7 Prozent dagegen nicht nur deutlich geringer – sie lag sogar auch noch unter der Teilzeitquote der Männer insgesamt (13,4 Prozent).

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