Firmenchef verzweifelt

„OP-Wartezeit treibt mich finanziell in den Ruin“

Rund zwei Monate muss ein 47-Jähriger auf seinen OP-Termin warten – für den Selbständigen ein finanzielles Drama (Symbolbild).

(Bild: Karin Nussbaumer)

Weil er nach einem Leistenbruch zwei Monate auf einen OP-Termin warten muss und insgesamt vier Monate Pause drohen, fürchtet ein Selbstständiger (47) um seine berufliche Zukunft. „Dann kann ich zusperren!“, klagt der Niederösterreicher.

Beruflich ist Michael König als Baumkletterer in luftigen Höhen unterwegs. Doch nun droht ihm finanziell der tiefe Fall. Denn der 47-Jährige aus Götzendorf im Bezirk Bruck an der Leitha hatte – wie sich später herausstellte – vor knapp zwei Wochen einen Leistenbruch erlitten. „Es hat anfangs nur komisch gezogen, am nächsten Tag hatte ich dann aber höllische Schmerzen“, schildert er.

„Immer brav eingezahlt“
Nach einer Fahrt vom Krankenhaus Mödling zum Hausarzt und anschließend ins Spital nach Hainburg die Schocknachricht für den Selbstständigen: Die OP findet erst Mitte April statt, danach dürfe er zwei Monate nichts heben. „Das ist für einen Ein-Mann-Betrieb extrem hart. Wenn ich fast vier Monate nichts tun darf, kann ich zusperren“, schildert König, der seine Firma seit 16 Jahren führt. „Ich war in dieser Zeit nie krank, habe immer brav in das Sozialsystem eingezahlt“, ärgert er sich. Er hat dann aus Eigenantrieb herumtelefoniert und immerhin im Spital in Horn einen Termin um einen Monat früher bekommen.

„Kein akuter Notfall“
Die Landesgesundheitsagentur (LGA) spricht indes von keiner ungewöhnlich langen Wartezeit. „Es handelt sich um die häufigste Form des Leistenbruchs und keinen Notfall“, heißt es. Daher seien eine Schmerztherapie eingeleitet und der nächstmögliche OP-Termin in Hainburg angeboten worden. „Der Befund und die Schmerzursache wurden ausführlich mit dem Patienten besprochen“, so eine Sprecherin der LGA.