Zum Weltfrauentag

Wie lebten die „Göttinnen“ der Steinzeit wirklich?

Aktuelles Wissen gepaart mit Zeichenkunst: Ulli Lust lässt uns ein neues „Frausein“ in der Urgeschichte entdecken.

(Bild: Krone KREATIV/Reprodukt Verlag, Barbara Dietl)

Rechtzeitig zum Weltfrauentag, der am Samstag, 8. März, auch in Österreich begangen wird: Zeichnerin Ulli Lust schreibt in ihrem neuen Sachcomic „Die Frau als Mensch“ die Geschichte um. Sie fährt mit Alpha-Männchen Schlitten und widmet sich dem Universalkönnen der starken Urzeit-Weiber.

Unsere Geschichtsbücher sind voll mit Göttinnenstatuen, die mit breiten Hüften und prallen Busen als Fruchtbarkeitssymbole gelten. „Den Alltag in der Steinzeit stellen wir uns aber recht männlich vor. Auf Illustrationen sehen wir Männer beim Jagen oder beim Malen der Höhlenzeichnungen“, sagt die Wienerin Ulli Lust, die derzeit in Berlin lebt.

Aber aus Fußspuren wisse man etwa, dass auch Frauen Höhlenbilder gemacht haben könnten. Sogar Jägerinnen hat es gegeben. „Ich hinterfrage generell die Vorstellung eines aggressiven Gewinner-Alphamännchens. Die Alphas unserer Evolution waren nämlich diejenigen, die sich sozial verhalten haben.“ Da zählen Frauen zweifelsfrei dazu.

Streifzug durch die Jäger- und Sammlerkulturen
Im Sachcomic „Die Frau als Mensch: Am Anfang der Geschichte“ (Reprodukt Verlag, 30,50€) entfaltet Lust, die ab 12. Juli im Karikaturenmuseum Krems ausstellen wird, das Leben der Jäger- und Sammlerkulturen unter neuen Gesichtspunkten in tollen Bildern mit kurzen Texten. Sie hat neueste, gendergerechte Erkenntnisse der Archäologie eingearbeitet.

Blick ins Buch: „Die Frau als Mensch. Am Anfang der Geschichte“, Reprodukt Verlag

(Bild: Reprodukt/Ulli Lust)

Passende Lektüre zum Weltfrauentag
Fazit: Der Alltag zwischen Mammut und Höhle konnte nur bestanden werden, wenn auch die Frauen gleichberechtigt anpackten. Ein toller Gedanke zum Weltfrauentag, der am Samstag, 8. März, begangen wird.

Das neue Buch von Lust wird zudem beim Linzer Festival Nextcomic (21. bis 28. März) am Büchertisch sein. Einer der Themenschwerpunkte hier ebenfalls liegt auf dem Bruch mit Rollenklischees.