Die nächste Sensation?

Pallitsch: „Zweites EM-Finale wäre großer Traum!“

Sport-Mix
05.03.2025 16:51

Raphael Pallitsch, im Vorjahr Österreichs Sensation auf der Laufbahn, eröffnet morgen für Rot-Weiß-Rot die Hallen-EM in Apeldoorn. Der Burgenländer geht als Erster der sieben ÖLV-Athleten an den Start und hat in seinem 1500-m-Vorlauf gleich eine harte Nuss zu knacken. Nur jeweils ein Trio der drei Heats kommt ins Neuner-Finale. Er weiß: „Ich muss über mich hinauswachsen und mich steigern, um das zu schaffen!“ Nachsatz: „Meine aktuelle Topform gibt mir aber Zuversicht!“

Die „Krone“ berichtet aus Apeldoorn!

Denn heuer zauberte der 35-Jährige bisher eine perfekte Hallen-Saison auf die Bahn. In Metz steigerte er seinen 1500-m-Rekord auf 3:36,34, lief zudem in Ostrava ein tolles Meilen-Rennen in der neuen Masters-Weltrekordzeit von 3:55,94 und bewies bei den Staatsmeisterschaften in Linz mit einem sehenswerten 3000-m-Solo und einem 1500-m-Spurt-Sieg seine große Klasse. „Meine Leistungstests zeigten zuletzt, dass alles passen müsste.“

Mit Superstar Ingebrigtsen
Aber die internationale Konkurrenz ist gerade auf dieser klassischen Strecke bei der EM unglaublich dicht. Angeführt wird das EM-Feld von Superstar Jakob Ingebrigsten (NOR), der zum dritten Mal in Folge bei einer Hallen-EM das Double über 1500 m und 3000 m schaffen will.

Raphael Pallitsch (Bild: zVg)
Raphael Pallitsch

Pallitsch, kein Mann der großen Worte oder Ankündigungen, rangiert in der Entry List als 14. der 27 Teilnehmer. Aber Zahlen sind Schall und Rauch, wenn es in den Vorlauf geht. „Wir werden sehen, wie die Auslosung für den Vorlauf ist, ich habe aber viel vor, will auch aktiv ins Renngeschehen reingehen. Da sind jedoch auch acht andere an der Startlinie, im Rennen ist man an seine eigene Intuition gebunden, du musst als Läufer am Tag X ganz präsent sein.“

„Will nicht spekulieren“
Natürlich hofft er auf den Final-Einzug. „Aber ich will nicht spekulieren.“ Hoffen aber darf er schon. „Es wäre der große Traum, zum zweiten Mal in Folge bei einer EM ins Finale zu kommen.“ So wie bei der Freiluft-EM 2024 in Rom, bei der er im Endlauf mit einem unfassbaren Endspurt zum sechsten Platz stürmte. Eine unvergessliche Sensation. Ein Highlight für Österreichs Leichtathletik.

Karin Strametz (Bild: Orlen Cup/Lukasz Szelag)
Karin Strametz

Mit einer Final-Teilnahme würde er einmal mehr an die Erfolge des großen Läufer-Trios Dietmar Millonig, Wolfgang Konrad und Robert Nemeth anknüpfen. Nemeth hatte vor 40 Jahren als Sechster in Göteborg die bislang beste ÖLV-Platzierung über 1500 m bei einer Hallen-EM erzielt. Aber, wie gesagt, die Hürde vom Vorlauf ins Finale ist für Pallitsch verdammt hoch…

Vor 14 Jahren in Paris
Detail am Rande: Seine bisher einzige Hallen-EM hatte er 2011 in Paris-Bercy bestritten. Da schied er – übrigens heute vor genau 14 Jahren – im Vorlauf über 800 m als Fünfter in 1:52,19 aus. Eine lange Zeit liegt zwischen den Europameisterschaften in Paris und Apeldoorn, eine Zeit, in der er zwischendurch seine Laufbahn beendet hatte, aber als Spätberufener in den letzten Jahren zu ungeahnten Rekorden lief und seinen Traum von einer Olympia-Teilnahme verwirklichte. Nach den Spielen in Paris dachte er ans Aufhören, setzte aber dann doch seine Karriere fort. Zum Glück für Österreichs Leichtathletik ...

Enzo Diessl (Bild: ÖLV/Wolf Amri)
Enzo Diessl

Nach Pallitsch die Hürden-Asse
Nach Pallitsch sind am späten Donnerstag auch noch Österreichs Hürden-Asse am Start. Karin Strametz und Enzo Diessl, die beide in der Vorbereitung heuer durch Verletzungen und/oder Erkrankungen zurückgeworfen worden waren, haben gute Chancen, von ihren Vorläufen ins Semifinale aufzusteigen. Strametz steigerte sich bei den Staatsmeisterschaften über 60 m Hürden auf ihre Saisonbestzeit von 8,09 Sekunden, Diessl bestritt bei den Titelkämpfen in Linz sogar erst seinen Saisonauftakt. Dabei lief der 20-Jährige aber gleich im Vorlauf 7,69 und im Finale 7,67 Sekunden.

Persönliche Bestzeit?
Seine Trainerin Beate Hochleitner sagt: „Wo Enzo jetzt im Wettkampf steht, ist nicht leicht zu sagen. Um optimal zu attackieren, fehlt ihm in der Halle die Wettkampfpraxis. Aber ich bin überzeugt, dass er in Apeldoorn eine persönliche Bestzeit läuft.“ Die steht seit dem Vorjahr bei 7,64 Sekunden. „Es müsste zum Semifinale reichen. Dort kann er vielleicht noch etwas drauflegen. Er darf sich nur nicht verunsichern lassen, dass es heuer erst der zweite Wettkampf ist.“

Österreichs Team für die Hallen-EM:

  • Männer: 1500 m: Raphael Pallitsch; 60 m Hürden: Enzo Diessl, Dreisprung: Endiorass Kingley
  • Frauen: 60 m: Leni Lindner; 800 m: Caroline Bredlinger; 60 m Hürden: Karin Strametz; Fünfkampf: Verena Mayr

Zeitplan der Österreicher bei der Hallen-EM:

  • 6. März:
    19.55 Uhr: 1500 m (M): Vorläufe (Pallitsch)
    20.50 Uhr: 60 m Hürden (F): Vorläufe (Strametz)
    21.17 Uhr: 60 m Hürden (M): Vorläufe (Diessl)
  • 7. März:
    10.15 Uhr: 800 m (F): Vorläufe (Bredlinger)
    13.40 Uhr: Dreisprung (M): Qualifikation (Kingley)
    13.45 Uhr: 60 m Hürden (F): Semifinale (Strametz?)
    14.05 Uhr: 60 m Hürden (M): Semifinale (Diessl?)
    21.15 Uhr: 1500 m (M): Finale (Pallitsch?)
    21.43 Uhr: 60 m Hürden (F): Finale (Strametz?)
    21.53 Uhr: 60 m Hürden (M): Finale (Diessl?)
  • 8. März:
    18.40 Uhr: Dreisprung (M): Finale (Kingley?)
    19.53 Uhr: 800 m (F): Semifinale (Bredlinger?)
  • 9. März:
    9.00 Uhr: Fünfkampf (F): 60 m Hürden (Mayr)
    9.50 Uhr: Fünfkampf (F): Hochsprung (Mayr)
    12.00 Uhr: 60 m (F): Vorläufe (Lindner)
    12.21 Uhr: Fünfkampf (F): Kugelstoßen (Mayr)
    15.10 Uhr: Fünfkampf (F): Weitsprung (Mayr)
    16.05 Uhr: 60 m (F): Semifinale (Lindner?)
    16.33 Uhr: 800 m (F): Finale (Bredlinger?)
    18.03 Uhr: Fünfkampf (F): 800 m (Mayr)
    18.37 Uhr: 60 m (F): Finale (Lindner?)
Porträt von Olaf Brockmann
Olaf Brockmann
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(Bild: KMM)



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