KI als Zukunft

Oberst: NATO nicht auf Drohnenkrieg vorbereitet

Ukraine-Krieg
05.03.2025 18:38

Die Streitkräfte der NATO sind laut einem ehemaligen Kommandanten des ukrainischen Heers nicht auf einen modernen Drohnenkrieg vorbereitet. „Nachdem, was ich sehe und höre, ist keine einzige NATO-Armee bereit, der Drohnen-Kaskade Widerstand zu leisten“, sagte Oberst Wadym Sucharewskyj.

Er ist Kommandant der Streitkräfte für unbemannte Systeme, die erst kürzlich gebildet wurden. Um dem Feind voraus zu sein, würden künstliche Intelligenz (KI) und mehr Bodendrohnen eingesetzt sowie Laser getestet, um russische unbemannte Fluggeräte abzuschießen.

Drohnen hätten einen wirtschaftlichen Vorteil, da sie oft weitaus weniger kosten würden als die konventionellen Waffen, die zu ihrem Abschuss nötig seien, sagte der Kommandant. Das solle auch die NATO anerkennen. „Das ist einfach elementare Mathematik. Wie viel kostet eine Rakete, die eine Shahed abschießt? Und wie viel kostet es, ein Schiff, ein Flugzeug und ein Luftabwehrsystem einzusetzen, um darauf zu schießen?“

Kamikazedrohne (Bild: stock.adobe.com)
Kamikazedrohne

Welche Drohnen im Einsatz sind
Das russische Militär setzt bereits seit langem Angriffsdrohnen vom iranischen Typ Shahed gegen die Ukraine ein. Diese kosten geschätzt mehrere Zehntausend US-Dollar pro Stück. Langstreckendrohnen können als einfachstes Täuschungsmittel nur einige Tausend Dollar kosten, Abfangraketen für die Luftverteidigung kosten normalerweise einen sechs- oder siebenstelligen Dollar-Betrag. Viele Länder haben nur begrenzte Vorräte, was ihren Einsatz laut Sucharewskyj höchst unwirtschaftlich macht.

Der Einsatz von Drohnen hat seit dem russischen Angriff auf die Ukraine enorm zugenommen. In dem Kriegsland wurden im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben 2,2 Millionen kleine FPV-Drohnen und 100.000 größere Langstreckendrohnen hergestellt. Der Kriegsgegner hatte geschätzt, 2024 1,4 Millionen FPV-Drohnen produziert zu haben.

Mehr als die Hälfte durch Drohnen zerstört
„Derzeit sagt sogar der Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, dass mehr als 60 Prozent der Ziele durch Drohnen zerstört werden“, sagte Sucharewskyj. Das Militär setze Pickup-Trucks mit montierten Maschinengewehren und Militärflugzeugen ein, um Drohnen effizienter abzuschießen. An der Front seien bereits Tausende unbemannte Bodenfahrzeuge im Einsatz, damit weniger Soldatinnen und Soldaten in gefährliche Gebiete vordringen müssten.

Zitat Icon

Ohne Drohnen wäre alles viel schlimmer. Drohnen ermöglichen uns eine asymmetrische Reaktion, wenn der Feind größer, stärker und zum Angriff bereit ist.

Oberst Wadym Sucharewskyj

Insgesamt greifen im Kampf beide Seiten in großem Umfang auf elektronische Kriegsführung zurück, etwa um die Signalverbindungen zu Drohnen in der Luft zu stören. Die Drohne wird mithilfe von KI zum Ziel geführt. „Ohne Drohnen wäre alles viel schlimmer. Drohnen ermöglichen uns eine asymmetrische Reaktion, wenn der Feind größer, stärker und zum Angriff bereit ist“, ist Sucharewskyj überzeugt.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt