Für die ungeheure Summe von 800 Milliarden Euro will die Europäische Union in den nächsten Jahren aufrüsten. Man müsse sich auf den Krieg mit Russland vorbereiten, hört man da. Ganz so als würde die Rote Armee wieder vor Berlin stehen. Und der wegen der Politik Donald Trumps drohende Wegfall des amerikanischen Schutzschilds lasse keine andere Wahl.
EINERSEITS wurde in dieser Kolumne schon mehrfach festgestellt, dass die isolationistischen Tendenzen der neuen US-Politik den Europäern auch die Chance böte, sich endlich zu emanzipieren. Also eine eigene Sicherheits- und Verteidigungspolitik aufzubauen.
ANDERERSEITS sollte man die Gefahren einer neuen Rüstungsspirale nicht außer Acht lassen. Wenn jene – zumeist linksorientierten – Kräfte, die in den vergangenen Jahren das Motto „Frieden schaffen ohne Waffen“ hochhielten, nun lautstark nach Aufrüstung und Kriegsbereitschaft rufen, darf man die damit drohende Automatik nicht vergessen: Je größer und bedrohlicher die Arsenale nämlich werden, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass sie irgendwann auch einmal eingesetzt werden. Dafür könnten dann schon spätimperialistische Staatsmänner, die Lobbyisten der Waffenindustrie oder die Ruhmsucht des einen oder anderen Generals sorgen.
Das Motto der alten Römer „si vis pacem, para bellum“ – wenn du den Frieden willst, bereite den Krieg vor – könnte also durchaus auch gefährlich werden.
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