Milliarden-Sparpaket

Deutsche Post baut noch heuer 8000 Jobs ab

Wirtschaft
06.03.2025 09:46

Die Deutsche Post muss Sparmaßnahmen ergreifen und baut bis zum Jahresende „sozialverträglich“ 8000 Jobs ab. Es geht um das Brief- und Paketgeschäft in Deutschland, in dem das Unternehmen zum Jahreswechsel rund 187.000 Beschäftigte hatte – etwa 4 Prozent der Stellen sollen wegfallen. 

Das Sparprogramm betrifft auch andere Bereiche des global operierenden Logistikers DHL, der in seinem nationalen Stammgeschäft Deutsche Post heißt und weltweit rund 600.000 Beschäftigte hat.

Höhere Kosten machen Konzern zu schaffen
Gestiegene Kosten machen dem Konzern zu schaffen: Im vergangenen Jahr konnte er seinen Umsatz zwar um 3 Prozent auf 84,2 Mrd. Euro steigern, das Betriebsergebnis (EBIT) sackte aber um 7,2 Prozent auf 5,9 Mrd. Euro. Die Sparmaßnahmen sollen die Kosten um mehr als 1 Mrd. Euro drücken. Der Konzernbereich Post & Paket Deutschland – also das Geschäft der Deutschen Post - kam auf einen Umsatz von rund 17,3 Mrd. Euro, was ein Plus von 2,7 Prozent war. Das Betriebsergebnis sank um 5,6 Prozent auf 821 Mio. Euro.

Im Digitalzeitalter sinkt die Briefmenge seit Langem. Im vergangenen Jahr war die Menge der Werbepost deutlich rückläufig, wie das Unternehmen es formulierte. Die Paketmengen legten hingegen zu.

Deutschland-Geschäft Sorgenkind für globalen Konzern
Das Stammgeschäft der Post in Deutschland ist eher ein Sorgenkind für den globalen Konzern, andere Geschäftsfelder sind lukrativer – etwa die Express-Sendungen, die vor allem Firmen fürs Verschicken zeitkritischer Waren und Dokumente nutzen. Auch Lieferketten-Dienstleistungen und das Frachtgeschäft bringen mehr Profit. Allerdings machten sich auch in diesen Geschäftsbereichen die Auswirkungen der eingetrübten Konjunktur und der geopolitischen Konflikte bemerkbar.

Beim Blick nach vorn ist das DHL-Management vorsichtig. Man rechne weiterhin „mit einem gedämpften makroökonomischen Umfeld“, hieß es. „Wir erwarten auch für 2025 eine volatile weltpolitische und weltwirtschaftliche Lage“, sagte Konzernchef Tobias Meyer.

In Deutschland hatte die Post das Briefporto zum Jahreswechsel anheben dürfen, der Briefversand verteuerte sich um 10,5 Prozent. Das war der Post nicht genug, sie hatte kräftiger an der Preisschraube drehen wollen. Das wiederum ließ die Bundesnetzagentur nicht zu.

Gehälter rauf, Beschäftigtenzahl runter
Die Ankündigung des Jobabbaus in Deutschland erfolgt nur zwei Tage nach einem Tarifabschluss mit Verdi für rund 170.000 Briefträger, Paketboten und anderen Logistikmitarbeitern. Der zwei Jahre laufende Tarifvertrag sieht ein Entgelt-Plus von zunächst 2 Prozent und im zweiten Jahr um weitere 3 Prozent vor. Außerdem bekommen alle Beschäftigten einen zusätzlichen Urlaubstag und langjährige Beschäftigte einen weiteren Urlaubstag.

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