Mit nur einem Training müssen die Abfahrer in Kvitfjell ihr Auslangen finden! Die Generalprobe für das Weltcup-Speed-Triple wurde am Donnerstag wegen Windes und Plus-Graden im zweistelligen Bereich abgesagt. Die Rennen um einen „Kugel-Gewinn“ finden ohne österreichische Beteiligung statt, das große Ziel beim letzten Speed-Wochenende vor dem Weltcup-Finale in Sun Valley ist weiter ein Tagessieg.
35 Rennen sind die Österreicher mittlerweile im Weltcup sieglos. Den WM-Medaillen-Gewinnern Vincent Kriechmayr und Raphael Haaser wird es zugetraut, die Misere noch vor Saisonschluss zu beenden. „Natürlich ist es das Ziel, noch ein Rennen zu gewinnen. Aber das sagt sich so leicht“, erklärte Kriechmayr am Donnerstag. Die Konkurrenz sei groß und stark – nicht nur jene aus der Schweiz. „Dominik Paris wird einer der Topfavoriten da herunter sein.“
Kriechmayr liegt Kvitfjell
Und dennoch war es Kriechmayr, der mit einem Sieg im Super-G und Platz zwei in der Abfahrt 2024 in Kvitfjell groß abräumte. „Letztes Jahr ist es ganz gut gelaufen, aber es spielt überhaupt keine Rolle, was passiert ist. Ich bin sicher nicht ganz in der Form vom letzten Jahr“, setzt der Abfahrts-Vizeweltmeister auf bekanntes Understatement. Erwartet wird einmal mehr eine Salzpiste, die Temperaturen sinken erst nach dem Wochenende ab. „Schwung kurzhalten, enge Linie, viel in Position“ ist da laut Kriechmayr gefragt.
Haasers Chancen in der Abfahrt sind aufgrund einer hohen Startnummer geschmälert, Priorität hat ohnehin der Super-G. Dort holte der Tiroler seit seinem Wiedereinstieg nach Verletzungspause die Ränge zwei (Kitzbühel), zwei (Saalbach-WM) und vier (Crans Montana). Angesprochen auf den ersten Weltcup-Sieg, sagte Haaser mit dem Selbstvertrauen eines Riesentorlauf-Weltmeisters: „Wieso nicht? Der steht noch auf der Liste und je eher er passiert, desto mehr freut es mich.“
Feursteins Debüt
Stefan Eichberger will nach Platz sieben in Crans Montana mehr. „Es könnte mir liegen, Kvitfjell taugt mir, ich bin gern hier oben“, sagte der auf eine niedrige Startnummer hoffende Steirer. Während Marco Schwarz den Norwegen-Trip ausließ, gibt Lukas Feurstein doch noch heuer sein Abfahrtsdebüt, weil er die Piste „Olympiabakken“ aus Vorjahrestrainings und aus dem Europacup kennt. „Allzu große Wunderdinge erwarte ich aber nicht. Ich bin doch noch nicht so der Gleiter.“
Am Freitag (Garmisch-Nachtrag) und am Samstag stehen je eine Abfahrt und am Sonntag ein Super-G (alle 10.30 Uhr) auf dem Programm. Im einzigen Training am Mittwoch landete kein Österreicher im Spitzenfeld. Der Slowene Miha Hrobat war der Schnellste, Mattia Casse erlitt bei einem schweren Sturz einen Ellbogenbruch und brachte sich damit selbst um seine (theoretische) Kugel-Chance.
Kristall-Kugeln am Dachboden
Der Italiener war der einzige verbliebene Konkurrent von Marco Odermatt im Super-G, Kriechmayr liegt als Drittplatzierter bereits 205 Punkte zurück. In der Abfahrtswertung heißt es Schweiz vor Schweiz vor Schweiz: Odermatt (445 Punkte) duelliert sich mit seinem jungen Teamkollegen Franjo von Allmen (372), Alexis Monney hat bereits 185 Punkte Rückstand. Nur in Kitzbühel fuhren die Eidgenossen bei sechs Rennen keinen Doppelsieg ein.
Mit Super-G, Abfahrt, Riesentorlauf und Gesamtweltcup könnte Odermatt seine stolze Kristall-Sammlung heuer von neun Kugeln auf 13 erweitern. „Die stehen alle bei meinen Eltern zu Hause in einem Schrank und ein paar sogar im Estrich (Dachboden, Anm.), weil nicht alle Platz hatten“, erzählte Odermatt. Wenn schon nicht im Gesamtweltcup, so stellt er sich in zwei Disziplinen noch auf ein heißes Finish ein. „Speziell die Abfahrt- und Riesenslalom-Kugel sind sehr hart umkämpft. Franjo und Henrik (Kristoffersen, Anm.) sind mir schon sehr nahe gekommen.“
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