Am Wochenende „rocken“ die Damen die Streif. Die Facts zu den beiden Super-Gs.
Was genau wird gefahren?
Am Samstag, 8.3., und Sonntag, 9.3., finden auf der legendären Streif zwei Damen-Super-Gs im Europacup statt. Start ist jeweils um 10.30 Uhr
Wer fährt für Österreich?
Österreich geht mit 15 Läuferinnen an den Start, das ÖSV-Aufgebot steht: Viktoria Bürgler, Magdalena Egger, Nicole Eibl, Nadine Fest, Pia Hauzenberger, Emilia Herzgsell, Michelle Niederweiser, Victoria Olivier, Elisabeth Reisinger, Valentina Rings-Wanner, Angelina Salzgeber, Eva Schachner, Anna Schilcher, Carmen Spielberger und Leonie Zegg.
Mit Nadine Fest ist nicht nur die Führende in der Disziplinenwertung am Start, sondern auch eine echte „Streif-Expertin“. Für ihre Abschlussarbeit in der Skischule Bad Hofgastein schrieb sie 2016 über den Mythos Streif, wie sie der „Krone“ verriet.
Warum gerade die Streif?
Kitzbühel wurde relativ kurzfristig als Austragungsort für die beiden Rennen fixiert. Bei der herbstlichen FIS-Sitzung waren noch zwei Damen-Super-Gs vakant. „Da habe ich aufgezeigt“, schilderte Michael Huber unlängst der „Krone“. Er ist Präsident des Kitzbüheler Ski Clubs und „heiß“ auf die Rennen. „Ich habe mich gefragt: Warum nicht auf der Streif?“ Jetzt ist die Frage geklärt.
Sind es die ersten Damen-Rennen in Kitzbühel?
Mitnichten. Zwischen 1932 und 1961 wurden auf der Streif regelmäßig Rennen in Abfahrt, Slalom und Kombination ausgetragen. Als regelrechte Seriensiegerin ging damals Traudl Hecher hervor, Mutter von Lizz und Stephan Görgl. Sie triumphierte gleich fünfmal in der Gamsstadt. Das letzte dort ausgetragene Damen-Rennen liegt also 64 Jahre zurück. „Mit Lydia Fuchs-Gstrein und Rosi Sailer-Hofreiter leben nur noch zwei der ehemaligen Siegerinnen“, weiß die Kärntner Krone.
Fahren die Damen auf der „vollen“ Streif?
Nicht ganz. Befahren wird der Mittelteil der berüchtigten Strecke. Mausefalle wird ausgelassen, Brückenschuss und Alte Schneise werden umfahren. Schluss ist schon vor dem Hausberg. „Der Hang ist für alle Läuferinnen absolutes Neuland, auch für unsere Damen, die wie alle anderen am Freitag erstmals die Möglichkeit haben, die Strecke zu besichtigen und zu befahren“, sagt Reinhard Fernsebner, Gruppentrainer der Speed-Damen im Europacup: „Es wird auf jeden Fall ein Spektakel, auf das sich die Athletinnen schon sehr freuen. Sowohl der obere als auch der untere Teil sind technisch sehr anspruchsvoll und die Strecke erfordert sicherlich Mut und Ausdauer. Entscheidend wird auch die Ausfahrt nach dem Steilhang sein, um genügend Geschwindigkeit mitzunehmen. Ich traue unseren Damen sehr viel zu und bin optimistisch, dass wir ganz vorne mitmischen können.“ Zuschauer auf Ski können das Startgelände „Mausefalle Boden“ erreichen und ab der Gschößwiese entlang der Parallel-Streif-Piste die Leistungen der Athletinnen vor Ort beobachten, teilte der Kitzbüheler Skiclub mit.
Für Nadine Fest macht die Kursgestaltung Sinn. „Es hat schon seinen Grund, warum die besonders schwierigen Passagen den Männern vorbehalten sind. Es wäre nicht unbedingt zu schwer, aber bei den Damen wäre das sicher nicht so spektakulär – wir müssten viel mehr Tempo rausnehmen, es gäbe mehr Kurven“, sagt sie.
Wird im TV übertragen?
Ja. Der ORF strahlt an beiden Tagen jeweils ab 10.25 Uhr auf Sport+ aus. Am Samstag gibt’s um 18.35 Uhr eine Zusammenfassung auf ORF eins, am Sonntag um 16.05 Uhr. 17 Kameras sind im Einsatz, um ähnlich spektakuläre Bilder wie bei den legendären Herren-Rennen zu produzieren.
Bleibt das Streif-Wochenende einmalig?
Vorerst ja. Für die Saison 2025/26 sind bereits Europacup-Rennen am Pass Thurn im Kalender fixiert. Andererseits sind kurzfristigen Adaptierungen des Terminplanes – wie das Beispiel 2025 zeigt – nicht undenkbar, erst recht nicht, wenn sich das kommende Wochenende als Erfolg entpuppt. Durchaus möglich also, dass der März 2025 als Startschuss für Frauen-Tradition in Kitzbühel eingehen wird.
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