Wilderer im Visier:

Feinste Spürnasen auf der Suche nach dem Tod

Wien
06.03.2025 15:11

Polizei und NGOs wie WWF und BirdLife sagen den Wilderern des Landes künftig gemeinsam den Kampf an: Künftig sollen im ganzen Land Vierbeiner illegal getötete Tiere aufspüren. Im Burgenland spürten sie mit der „Krone“ gemeinsam nach Kadavern von Seeadler und Co.

Man könnte sie für Spaziergänger halten – die vier Hundeführerinnen, die samt ihren vierbeinigen Begleitern am Mittwochvormittag die Felder im Bezirk Neusiedl (Bgld.) durchstreifen. Davon, dass sie das ganz und gar nicht sind, durfte sich die „Krone“ bei einem Lokalaugenschein überzeugen. Bei den vier eingesetzten Hunden handelt es sich um sogenannte Kadaver-Spürhunde. Ihre Nasen sind speziell auf das Erschnüffeln von toten Lebewesen – seien sie auch noch so klein – ausgebildet. Einer der Hunde verfügt auch über eine Zusatzausbildung in Sachen Gift.

Kein noch so kleines Teil eines Kadavers oder Giftrückstandes entgeht dem Spürhund. (Bild: Bettina Fröhlich)
Kein noch so kleines Teil eines Kadavers oder Giftrückstandes entgeht dem Spürhund.


Osten Hotspot für Greifvogeljagd, Westen für Wolf und Luchs
Die Aufgabe der Vierbeiner: In zwei Jagdgebieten suchten sie, begleitet von den Tierschutzorganisationen WWF und BirdLife, aber auch von Experten des Bundes- und Landeskriminalamtes, nach illegal gewilderten Tieren. Im Osten Österreichs handelt es sich meist um Seeadler, Kaiseradler, Rotmilan oder Kornweihe, wie Johannes Hohenegger von BirdLife erzählt. Gerne werden jene geschützten, bedrohten Arten vom Himmel geschossen oder vergiftet. Aber auch Wolf und Luchs standen in Tirol und Kärnten im vergangenen Jahr auf so mancher Abschussliste.

Zitat Icon

Weil wir bei der Polizei leider keine speziell für Kadaver oder Gifte ausgebildete Hunde haben, sind wir sehr froh, dass wir Partner wie WWF oder BirdLife haben.

Karl Frauenberger, Referatsleiter für Umweltkriminalität im Bundeskriminalamt

Pilotprojekt von Neusiedl soll ausgeweitet werden
Nun arbeiten europaweit Polizei und NGOs zusammen, um der Wildtierkriminalität den Garaus zu machen. Eine tolle Sache, wie Chefinspektor Karl Frauenberger vom Bundeskriminalamt meint. Das Pilotprojekt in Neusiedl solle künftig wiederholt werden – auch in anderen Teilen des Landes. Es diene, so der Kriminalist, um Gifte und Kadaver gewilderter Tiere zu finden. Und die Jäger, die die Aktion interessiert von der Ferne aus beobachteten, zu warnen – „wir haben ein Auge auf euch.“ Ebenso soll die Öffentlichkeit ermutigt werden, tote Tiere zu melden.

Funde gab es bei der Suchaktion zur Genüge. Nun müssen sie untersucht werden.  (Bild: Imre Antal)
Funde gab es bei der Suchaktion zur Genüge. Nun müssen sie untersucht werden. 

Schnüffler stießen auf Kadaver und Fallen
Die vier am Mittwoch in Neusiedl eingesetzten Hunde kehrten erfolgreich von ihrem Sucheinsatz zurück. Insgesamt 20 Teile von unterschiedlichen Tieren wurden aufgestöbert. Neben einigen von Hasen und Rehen, die vermutlich auf natürliche Art und Weise verendet waren, waren auch Teile eines Mäusebussards und eine Kofferfalle dabei. Ob es sich bei den Funden um das Resultat von Wilderei handelt, muss allerdings erst eine forensische Untersuchung im Labor zeigen.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Wien Wetter



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt