Für Kinder mit Schwierigkeiten in den Bereichen Sprache, Kommunikation und Lernen gibt es mit der Entwicklungsmedizinischen Ambulanz in Linz ein Kompetenzzentrum, das eine Erstdiagnose für eine weitere Therapie erstellt. Eine Anfrage im Landtag offenbart nun aber, dass das Angebot weit nicht ausreicht.
Die Anfrage an die Gesundheitsreferentin, LH-Stellvertreterin Christine Haberlander, am Donnerstag im Landtag, offenbart laut Julia Bammer ein „dramatisches Bild“. Die Gesundheitssprecherin der Neos wollte von der ÖVP-Politikerin wissen, wie viele Kinder und Jugendliche auf einen erstmaligen Abklärungstermin für Entwicklungsdiagnostik warten.
Auch Kleinkinder müssen warten
In der Entwicklungsmedizinischen Ambulanz (EMA) bei den Barmherzigen Brüdern in Linz werden derartige Untersuchungen gemacht, um Entwicklungsauffälligkeiten frühzeitig erkennen und in der Folge gegensteuern zu können. Haberlanders Antwort: Insgesamt stünden mit Stand 1. Februar 1692 Kinder und Jugendliche auf der Warteliste – 449 Null- bis Drei-Jährige, 465 Vier- bis Sechsjährige und 778 Sieben- bis 18-Jährige.
Zwölf Monate Wartezeit
Für die pinke Abgeordnete eine alarmierende Entwicklung: „So verspielen wir die Zukunftschancen dieser Kinder. Eine frühe Diagnose ist entscheidend, um gezielt – auch im Bildungsbereich – fördern zu können“, kritisiert Bammer. Denn nicht nur die Liste ist lang – auch die Wartezeiten, die laut Haberlander zuletzt zwölf Monate betrugen.
Eltern-Kind-Pass weiterentwickeln
Bammers Kritik richte sich explizit nicht an die EMA, sondern an die entscheidenden Stellen im Land: Es brauche „eine klare Strategie für Oberösterreich und das Bekenntnis der Österreichischen Gesundheitskasse, um Diagnostik, Therapieplätze und Fördermaßnahmen besser aufeinander abzustimmen“. Zudem müsse etwa der Eltern-Kind-Pass weiterentwickelt und ein standardisiertes Screening für Entwicklungsauffälligkeiten eingeführt werden.
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