Campus Wienerwald

Wegen übler Nachrede: Asylheimbetreiber verurteilt

Niederösterreich
06.03.2025 15:14

Die Causa rund um das private Flüchtlingsheim am Campus Wienerwald bei Unterdambach im Bezirk St. Pölten ist um ein Kapitel reicher: Nach Vorwürfen über Missstände und vielem mehr wurde nun einer der Betreiber wegen übler Nachrede zu bedingter Haftstrafe verurteilt.

Nach dem Hickhack rund um ein privates Flüchtlingsheim in Unterdambach im Bezirk St. Pölten kam nun erneut Bewegung in die Causa: Nachdem sich Christian Zeitz und Reinhard Fellner von der Initiative Soziales Österreich (ISÖ) über Jahre hinweg in den Dienst der Hilfe für ukrainische Flüchtlinge gestellt haben, ist nun die langwierige Causa rund um das Flüchtlingsquartier am Campus Wienerwald um ein Kapitel reicher. 

Wie die „Krone“ mehrfach berichtete, waren zunächst schwere Vorwürfe über massive Missstände in der Flüchtlingsunterkunft bei Neulengbach erhoben worden. Diese wurden jedoch umgehend entkräftet. Nach den kolportierten Missständen, ging es mit Problemen hinsichtlich des Besitzerwechsels des ehemaligen Blindenheimes weiter, bis Zeitz und Fellner schließlich starker Gegenwind aus der Politik entgegenwehte. Zugedrehter Geldhahn und vieles mehr waren die Folge.

Die privaten Betreiber orteten daher im Juni des Vorjahres eine Einschüchterung von Eigentümer und Land. Sie erhoben im Gespräch mit der „Krone“ schwere Vorwürfe: So sei seitens der Behörde urplötzlich das Geld für die Flüchtlinge einbehalten worden. „Hier wurde grundlos die Grundversorgung eingestellt“, wetterte Zeitz damals und ortete einen „schweren politischen Amtsmissbrauch“.

Vorwürfe nicht haltbar
Der zuständige FPÖ-Landesrat Christoph Luisser wies den Vorwurf des Amtsmissbrauchs umgehend aufs Schärfste zurück – und drohte mit einer Klage. Es sei „aufgrund der aktuell unsicheren Situation wegen der Insolvenz des Eigentümers“ der Auszahlungsmodus geändert worden, hieß es damals auf Anfrage. 

Der Klagsdrohung wurde nun stattgegeben: Einer der beiden Betreiber, Christian Zeitz,  fasste am Mittwoch am Landesgericht St. Pölten wegen übler Nachrede fünf Monate bedingte Haft aus – das Urteil ist nicht rechtskräftig. „Aufgrund der völlig aus der Luft gegriffenen, haltlosen Anschuldigungen“, wie aus dem Büro des Landesrates Luisser betont wird. 

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Falsche Vorwürfe bringen uns nicht von härtestem Asylkurs ab. Als würde der Massenzustrom an Asylwerbern unser Land nicht genug belasten, holt ein Unterkunftsbetreiber aus eigenem Antrieb Menschen her und versucht mit fragwürdigen Methoden Geld vom Land zu lukrieren. 

Asyllandesrat Christoph Luisser

Für Christoph Luisser hat das Gericht ein richtiges und klares Zeichen gesetzt: „Wer mit unlauteren Mitteln und falschen Anschuldigungen versucht, seine eigenen Interessen durchzusetzen und dabei noch einen anderen in den Dreck zieht, muss dafür bestraft werden. Mir geht es primär um den Schutz der eigenen Landsleute, der vielen Frauen und Kinder und daher bleibt unser Asylkurs in NÖ unverändert der härteste in ganz Österreich“, so der Landesrat.

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