Das Ende eines einzigartigen Streites: Nachdem ÖVP-Bürgermeister Hannes Koza 2024 noch aller Kritik getrotzt, und die vorgezogene Gemeinderatswahl in Vösendorf (NÖ) gewonnen hat, trat er im Februar nach neuen Vorwürfen zurück. Jetzt folgen Neuwahlen.
„Ich wollte mich in die Opferrolle bringen“, erklärte Bürgermeister Hannes Koza in Vösendorf, nachdem Ermittlungen wegen Vortäuschung einer Attacke bekannt worden sind – und trat via Erklärung über soziale Medien zurück.
Der Hintergrund: Die sogenannte Rechnungsaffäre hat vor knapp einem Jahr tiefe Gräben in der politischen Landschaft der Ortschaft im Bezirk Mödling aufgerissen. Koza hat da aber aller Kritik getrotzt und konnte die absolute Mehrheit bei der Gemeinderatswahl einfahren. Nach einer „Attacke“, bei der Koza im Dezember 2024 Verletzungen erlitten haben soll, ermittelte die Polizei schließlich wegen Vortäuschung dieses Überfalls. Koza zog die Reißleine.
Die ÖVP als Regierungspartei wollte mit Birgit Petross an der Spitze nach der plötzlichen Wende in dieser Causa mit einem „Fünf-Punkte-Plan“ weiterarbeiten. Der SPÖ wurde (schließlich vergeblich) ein Vizebürgermeisteramt angeboten. Doch das ist ab sofort nicht mehr möglich. Alle Oppositionsparteien haben geschlossen ihre Mandate zurücklegen. Damit sind Neuwahlen unumgänglich.
FPÖ-Sprecherin Kerstin Liebl: „Ein Neuanfang ist notwendig, um das Vertrauen der Bürger in die Politik zurückzugewinnen.“ Und SPÖ-Politiker aus Vösendorf ergänzen: „Ein Neustart kann nur mit einer demokratischen und legitimen Wahl erfolgen.“
Prozess am 20. März
Der ehemalige Bürgermeister wird sich indes am 20. März am Landesgericht Wiener Neustadt wegen mutmaßlich erfundenen Angriffs auf sich verantworten müssen. Eine Diversion wurde angeregt, es gilt die Unschuldsvermutung.
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