Die Gesellschaftssatire „Delicious“ ist ab sofort auf Netflix zu sehen – die Hauptrolle des gewagten Films spielt eine oberösterreichische Schauspielerin. Die „Krone“ hat mit ihr über die besondere internationale Produktion gesprochen.
In „Delicious“ erlebt eine Familie im Frankreich-Urlaub ihr blaues Wunder, als sie eine mysteriöse Haushälterin einstellt. Die Oberösterreicherin Valerie Pachner spielt die karrieregestresste Mutter Esther. Was sie an dem Projekt gereizt hat, verrät sie im „Krone“-Interview: „Das Zusammentreffen von zwei Welten – auf der einen Seite eine wohlsituierte Familie und auf der anderen Seite die Dienstleister. Sie bekämpfen sich zwar in gewisser Weise, haben aber trotzdem auch die Sehnsucht nach einem guten Leben gemeinsam. Das fand ich sehr spannend: Jeder will, was der andere hat.“ Ihre Figur fühle sich „sehr eingesperrt in ihrem Leben und funktioniert nur noch“. Im Laufe des Films sehen wir, wie sich Esther durch die Anwesenheit der komplett anders gepolten Haushälterin verändert ...
„Delicious“ thematisiert aber auch soziale Ungerechtigkeit: „Das ist zwar kein neues Thema, aber in den letzten Jahren ist die Kluft einfach noch extremer geworden. Ich denke, wir sollten uns fragen: Was können wir tun, damit sich das ändert? Das nicht einfach als gegeben hinnehmen“, so Pachner. Die findet, dass genau hier engagierte Filmprojekte einhaken können: „Das ist genau das, was Filmemachen für mich ist. Nicht unbedingt Antworten zu liefern oder Lösungen, sondern Gedankenprozesse anzuregen. Damit die Menschen ins Gespräch kommen.“
Aus der intensiven Beschäftigung mit der Thematik und ihrer Figur nimmt Pachner auch für die Zukunft etwas mit: „Dass man den Beruf nicht immer so ernst nehmen und in den Vordergrund stellen sollte, sondern man sich auf das, was das Leben ausmacht, konzentriert.“ Genau das lernt nämlich auch Filmcharakter Esther.
Zu viel verraten wir nicht, aber: Der Streifen biegt in Ecken ab, die wohl kaum ein Zuschauer erwarten wird – es lohnt sich!
Währenddessen arbeitet Pachner schon an den nächsten Projekten: „67th Summer“ von Abu Bakr Shawky wurde in Ägypten und Wien gedreht und in „Vier minus drei“, dem neuen Film von Adrian Goiginger, spielt sie ebenfalls die Hauptrolle. Sie ist viel international unterwegs, aber besucht auch immer wieder Familie und Freunde von früher: „Österreich bleibt in meinem Herzen“.
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