Nordische Ski-WM:

Vermeulen in den Top Ten, Klaebo holt 6. Gold

Nordische Ski WM
08.03.2025 13:33

Mika Vermeulen hat die erträumte Medaille im 50-km-Langlaufrennen bei der Nordischen Ski-WM in Trondheim deutlich verpasst. Vor etwa 100.000 frenetischen Fans in Norwegen musste sich der 25-jährige Steirer am Samstag mit dem neunten Platz begnügen. Langlauf-Star Johannes Hösflot Kläbo krönte sich mit seiner sechsten Goldmedaille im sechsten WM-Rennen zum König von Trondheim, der Lokalmatador setzte sich im Zielsprint gegen den Schweden William Poromaa durch.

Bronze ging mit Simen Hegstad Krüger an einen weiteren Norweger. Für Rekordweltmeister Kläbo war es die insgesamt 15. Goldmedaille, der 28-Jährige durfte sich über eine Fabel-WM freuen. „Das ist verrückt und viel mehr als ich erträumt hatte“, sagte Kläbo, der im Distanzrennen in der dritten von sechs Runden zu kämpfen hatte. „Ich hatte das Gefühl, dass mir die 100.000 Menschen geholfen haben. Es ist unglaublich. Ich habe keine Worte.“ Kläbo hatte in seiner Heimatstadt bereits den Sprint, den 20-km-Skiathlon, das 10-km-Rennen, mit Erik Valnes den Teamsprint sowie die Staffel gewonnen.

Vor Kläbo war es keinem Athleten gelungen, mehr als vier Goldmedaillen bei einer Nordischen WM zu holen. Der Norweger Petter Northug, vor der WM mit 13 Goldenen noch Rekordhalter, adelte seinen Nachfolger. „Man kann ihn jetzt als König des Langlaufs bezeichnen“, sagte der 39-Jährige.

Hier der Liveticker zum Nachlesen:

Vermeulen enttäuscht
Vermeulen kam mit einem Rückstand von 4:07,4 Minuten etwas enttäuscht ins Ziel, stellte damit aber sein bestes WM-Resultat aus dem 10-km-Rennen im klassischen Stil am Dienstag ein. „Ich bin einfach nicht gut genug. Ich hatte super Ski, der Tag war okay“, sagte Vermeulen, der mit Krämpfen zu kämpfen hatte. „Es war dann mehr Krampf-Management als Rennen laufen. Ich bin froh, dass ich mich auf der Position halten konnte. Es ist wie die ganze Saison: Okay, aber nicht großartig. Aber ich wäre gerne großartig.“

Für den Ramsauer, der Kläbo den „besten Langläufer aller Zeiten“ nannte, sei es mit Blick auf die Kulisse trotzdem „der geilste Tag“ seiner Langlaufkarriere gewesen. „So etwas mitzuerleben ist unbeschreiblich“, betonte Vermeulen. „Ich kann von heute nichts Negatives mitnehmen. Wenn du zwischen vier, fünf Norwegern läufst und 80.000 Studenten schreien ‘Mika, Mika‘, dann denkst du dir, bin ich im falschen Film?“ Vermeulen war vom „Fußballstadion-Feeling auf 8-km-Streckenlänge“ beeindruckt. „Ich glaube nicht, dass ich so etwas noch einmal erleben werde. Die WM ist nicht so verlaufen, wie gewünscht, aber ich bin überwältigt vom heutigen Tag.“

Er blickte bereits angriffslustig Richtung Olympia 2026. „In zwei Wochen ist die Saison aus. Dann trainiere ich so viel und so hart und nächstes Jahr geht g‘scheit was“, betonte Vermeulen, der in Italien seinen Medaillentraum erfüllen will. „Das macht mich hungriger. Alles ist möglich, wir gehen auf alles.“ Die ÖSV-Langlaufsparte wartet weiter seit Ramsau 1999 auf das erste Edelmetall bei Weltmeisterschaften. Eine letzte Chance in Trondheim hat Teresa Stadlober im Frauen-Marathon über 50 km am Sonntag (11.30 Uhr), dem einzigen Bewerb am WM-Schlusstag.

Norweger kontrollierten Rennen
Vor den Königsfamilien aus Norwegen und Schweden kontrollierten die Gastgeber das Renngeschehen im Marathon auf der Loipe, die aufgrund der Sonneneinstrahlung zur Mittagszeit bei frühlingshaften Temperaturen immer tiefer wurde. Zur Rennhälfte befanden sich noch 18 Athleten in der Spitzengruppe, dann attackierten die Norweger, die von Menschenmassen an der Strecke angefeuert wurden. Vermeulen verlor den Anschluss an die Lokalmatadoren sowie Poromaa und musste im Ausscheidungsrennen auf Platz neun liegend lange alleine laufen. Im Finish stürzte der norwegische Mitfavorit Martin Löwström Nyenget, der sich damit aus dem Medaillenrennen verabschiedete.

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