Kein Nachfolger konnte für das seit mehr als 70 Jahren bestehende Trachtenhaus gefunden werden. „Wir gehen in Pension, das Kärntner Heimatwerk geht in Pension“, sagt nun das Ehepaar Opetnik, lädt zum Abverkauf nach Klagenfurt und Villach und wird das Heimatwerk schließen.
Generationen von Kärntnerinnen und Kärntnern haben Stoffe, Trachten und Geschenke wie Keramik, Kerzen, Namenspatron-Hinterglasbilder, Weihrauch und vieles mehr im Kärntner Heimatwerk gekauft, das unter Ewald und Elisabeth Opetnik bis Kanada und Saudi Arabien Dirndln geliefert hat. Seit dem Vorjahr hat das engagierte Ehepaar für diese „wunderschöne Aufgabe“ im Kärntner Heimatwerk Nachfolger gesucht. „Wir haben auch intensive Gespräche mit Trachtenanbietern in Kärnten, den umliegenden Bundesländern als auch in Deutschland gesucht. Leider konnte bis zum heutigen Tag kein Nachfolger gefunden werden, der sich bereit erklärt, den Geist dieses einzigartigen Unternehmens, dieses besondere Lebensgefühl auch weiterhin zu pflegen“, bedauert Ewald Opetnik.
Er und seine Frau Elisabeth ziehen sich nun zurück. Wer ein schönes Dirndl, einen feschen Trachtenanzug, edle Stoffe zu vergünstigten Preise kaufen will: Im Heimatwerk ist ab sofort Abverkauf – am Standort in Klagnefurt und in Villach. Das gesamte Warenlager wird geräumt.
Das Kärntner Heimatwerk wurde im Jahr 1953 als Dienststelle des Landes Kärnten gegründet.
Unter Franz Koschier wurde ein Trachtenarchiv angelegt, nach dem die Schneiderinnen des Heimatwerkes die Talschaftstrachten nähten.
Im Jahr 2006 wurde der wirtschaftliche Teil des Heimatwerkes der Kärntner Heimatwerk GmbH überantwortet, deren Geschäftsführung bis zum heutigen Tag durch Ewald Opetnik und dessen Gattin Elisabeth Opetnik übernommen wurde.
Seit August 2016 befinden sich alle Anteile der GmbH im Besitz der Familie Opetnik, die – wie schon einst Koschier – im Sinne der Trachtenerneuerung zahlreiche Dirndln wie das Nationalparkdirndl, das Biosphärenparkdirndl, die Hemma-Tracht und das Hemma-Dirndl als Eigenkollektion herausgebracht hat.
Im Vorjahr begann das Ehepaart Opetnik, einen Nachfolger zu suchen – bisher vergeblich. Also kommt es nun zum Abverkauf und zur Schließung des traditionellen Heimatwerkes.
Das umfassende Trachtenarchiv, das Franz Koschier in den 1950ern angelegt hatte und das die damals festgelegten Besonderheiten jeder Talschaftstracht detailgenau auflistet, gehört nun dem Land Kärnten.
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