Ein stark belasteter Kühlturm einer Betriebsanlage im Unteren Rheintal wurde vor 14 Tagen stillgelegt, seit Dienstag gab es keine neuen Fälle mehr. Insgesamt waren 47 Personen an einer Legionelleninfektion erkrankt.
Seit Jahresanfang häuften sich im Vorarlberger Unterland Infektionen mit Legionellen, insgesamt waren es 47 Fälle. Bei der Suche nach der Keimquelle geriet ein Kühlturm einer Betriebsanlage unter Verdacht, dieser wurde vor 14 Tagen stillgelegt und aufwendig saniert. Dass die letzten beiden neuen Fälle Anfang dieser Woche gemeldet worden seien, deute nun darauf hin, „dass die identifizierte Quelle mit hoher Wahrscheinlichkeit korrekt ist“, hieß es vonseiten des Landes am Freitag.
Übereinstimmungen festgestellt
Aufgrund der Inkubationszeit der Legionärskrankheit von zwei bis zehn Tagen war nicht sofort mit einem Ende der Erkrankungen zu rechnen, hieß es. Das Umweltinstitut des Landes hatte bei seiner Ursachensuche in mehreren Haushalten und Kühltürmen eine Verkeimung nachgewiesen. Bei der Auswertung der Legionellen-Stämme, die bei infizierten Personen entdeckt wurden, zeigte sich eine genetische Verwandtschaft. Sie dürften sich also bei derselben Infektionsquelle angesteckt haben, so die Vermutung. In der Folge zeigten sich Übereinstimmungen zwischen den Sequenzierungsergebnissen und Umweltproben: Beim Kühlturm der Betriebsanlage im Unteren Rheintal wurde derselbe Legionellen-Typ nachgewiesen.
Die mögliche Keimquelle war damit gefunden. Seitens des Landes hieß es aber, man müsse abwarten, ob es eventuell weitere Quellen gebe. Die letzten beiden Fälle wurden Anfang der Woche gemeldet, der Erkrankungsbeginn bei beiden Personen war bereits vor etwa zwei Wochen. Seither gab es keine neuen Erkrankungen. Es könnte aber sein, dass es vereinzelt weitere Fälle geben könnte, weil manche Personen erst später Symptome entwickeln oder es noch andere Quellen geben könnte. Daher werde das Umweltinstitut bei weiteren möglichen Quellen Proben nehmen.
Vernebeltes Wasser
Der Erreger der Legionellenkrankheit, das Bakterium „Legionella pneumophila“, wird durch vernebeltes Wasser übertragen. Die erregerhaltigen Tröpfchen können sich in der Luft verbreiten und eingeatmet werden. Mögliche Ansteckungsquellen sind Duschen, Luftbefeuchter, Wasserhähne, Kühltürme oder Klimaanlagen. Auch in Schwimmbädern ist über Wasserfälle, Rutschen, Whirlpools und Fontänen eine Übertragung möglich.
Legionellen lösen beim Menschen zwei unterschiedliche Krankheiten aus: Die Legionärskrankheit und das Pontiac-Fieber. Erstere ist eine schwere Lungenentzündung. Das Pontiac-Fieber verläuft milder mit grippeähnlichen Beschwerden und heilt meist von selbst aus. Beim aktuellen Ausbruch in Vorarlberg hatten zwei Personen einen schweren Krankheitsverlauf.
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