Österreich schaut bei der Gleichstellung am Arbeitsplatz alt aus – der Weltfrauentag am 8. März ist eine gute Gelegenheit, da genauer hinzuschauen. Noch immer verdienen Männer nämlich deutlich mehr als Frauen und vor allem Alleinerziehende haben mit Altersarmut zu kämpfen, wie neue Zahlen zeigen.
„Während andere Länder nach der Pandemie große Fortschritte gemacht haben, hinkt Österreich bei der Gleichstellung am Arbeitsplatz hinterher“, kritisiert Agatha Kalandra, PwC-Österreich-Vorstandsmitglied.
Im Vergleich zu anderen Ländern schaut es in Österreich nämlich wirklich nicht gut aus: Auf Platz 27 von 33 OECD-Ländern landete Österreich im Ranking, wie im „Women in Work Index 2025“ der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC steht.
Frauen arbeiten und verdienen weniger
In Österreich arbeiteten nur 66 Prozent der Frauen Vollzeit. Im Jahr 2000 lag dieser Wert noch bei 76 Prozent. Bei den Männern waren es neun von zehn, die voll arbeiten.
Eine Frau verdient fast um ein Fünftel weniger als ein Mann. Konkret sind es 18 Prozent weniger. Dieser Wert sank nur minimal um einen Prozentpunkt verglichen zu 2018. Trotz einer kleinen Verbesserung des Gender Pay Gaps – also des Lohnunterschieds von Männern und Frauen – „bleibt die allgemeine Platzierung schwach“, fasst PwC zusammen.
„Vor allem alleinerziehende Frauen sind von Altersarmut bedroht“
Agatha Kalandra, PwC-Österreich-Vorstandsmitglied
Lohnlücke erst in 50 Jahren geschlossen
„Setzt sich die aktuelle Entwicklung fort, wird es fast 50 Jahre dauern, bis die Lohnlücke geschlossen ist“, stellt Kalandra klar. „Vor allem alleinerziehende Frauen sind von Altersarmut bedroht und als Pensionistinnen weiterhin benachteiligt.“
Wenn Frauen mehr arbeiten, bedeute das nicht nur soziale, sondern auch wirtschaftliche Vorteile. Eine steigende Beschäftigungsquote von Frauen könne die Produktivität in Österreich nachhaltig steigern und die wirtschaftliche Stabilität des Landes langfristig stärken.
„Die Verbindung zwischen Gleichstellung am Arbeitsplatz und Wirtschaftswachstum zeigt, dass Investitionen in Geschlechtergerechtigkeit nicht nur sozial, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll sind“, sagt PwC-Expertin Johanna Schaller. Ein größeres und diverseres Team reduziere die Einkommensunterschiede zwischen den Geschlechtern und steigere die wirtschaftliche Innovationskraft.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.