Eisenmangel macht sich etwa mit Symptomen wie Müdigkeit bemerkbar. Ein Experte erklärt, wie wichtig dieses Spurenelement für den Körper ist und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt.
Unser Organismus benötigt Eisen, um Blut zu bilden und Sauerstoff in alle Zellen zu transportieren. Dazu wird es aus der Nahrung über den Dünndarm aufgenommen. Der Gesamtgehalt von Eisen im Körper beträgt ca. 3,5 bis 5 g. Es befindet sich als Bestandteil des Blutfarbstoffs Hämoglobin in den roten Blutkörperchen und wird in Leber, Milz, Knochenmark sowie der Muskulatur gespeichert. Erhält der Körper zu wenig Eisen bzw. kann nicht genügend aufnehmen, beginnt er die Speicher zu leeren. In Folge führt dies zu Beschwerden und mitunter zu Blutarmut (Anämie).
Ein weitverbreitetes Problem
Laut Schätzungen sind in Industriestaaten wie Österreich ca. 10 Prozent der Bevölkerung von Eisenmangel betroffen, vor allem Kinder, junge Frauen, Schwangere und Stillende. Häufigste Symptome: Müdigkeit, allgemeine Schwäche, Antriebslosigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten. Daneben können auch Kopfschmerzen und dermatologische Symptome wie Haarausfall, brüchige Nägel, eingerissene Mundwinkel und Wundheilungsstörungen auftreten, wie Priv.-Doz. Dr. Albert Stättermayer, MedUni Wien, im Fachmagazin „Ärzte Krone“ berichtet.
Prinzipiell lassen sich zwei Ursachen dafür unterscheiden: einerseits eine verminderte Aufnahme, andererseits ein erhöhter Verlust oder Bedarf an diesem Spurenelement. Wichtig ist abzuklären, was dahintersteckt. Dies kann ein gynäkologisches oder urologisches Problem sein, aber auch eine Erkrankung des Verdauungstraktes.
Die Behandlung der zugrunde liegenden Erkrankung sollte stets im Vordergrund stehen.
Priv.-Doz. Dr. Albert Stättermayer, MedUni Wien
Bild: Ludwig Schedl
Die Bestimmung eines Eisenmangels erfolgt durch Erhebung des Eisenstatus (Ferritin, Transferrinsättigung) und ein Blutbild (Hämoglobin usw.). Eine gastroenterologische Untersuchung (Gastro- und Koloskopie) ist anzuraten, wenn die Ursache des Eisenmangels mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht anders erklärt werden kann bzw. bei Blut im Stuhl.
„Die Behandlung der zugrunde liegenden Erkrankung sollte stets im Vordergrund stehen“, so Doz. Stättermayer. Eine Eisensubstitution über die Nahrung allein ist oft nicht ausreichend. Mit Eisenpräparaten in Form von Tabletten, Tropfen oder Kapseln kann man dem Körper das Spurenelement zuführen. Der Therapieerfolg sollte spätestens nach ca. 4–6 Wochen kontrolliert werden. Bei fehlendem Ansprechen oder bei Nebenwirkungen sowie mäßiger bis schwerer Anämie erfolgt meist eine Substitution mittels Infusion.
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