Plötzlich ohne Halter

Traurige Schicksale machen Tierheimen zu schaffen

Mutter-Tochter-Duo „Stella“ und „Shiva“ sind unzertrennlich und können nur gemeinsam vermittelt werden.

(Bild: zVg)

Wer kümmert sich um meine Tiere, wenn ich es nicht mehr kann? Zu wenige Herrchen und Frauchen stellen sich diese Frage und treffen Vorkehrungen – auf Kosten der Vierbeiner.

„Stella“ hatte wohl das Leben, das sich jede Hündin wünschen würde. Der Staffordshire Terrier war der Liebling seines Frauchens, bei jedem Ausflug mit dabei und bekam immer reichlich Streicheleinheiten. Doch nun ist das Frauchen für immer weg. Weil sich niemand um ihn kümmern kann, sitzt der zarte Vierbeiner jetzt im Tierheim Baden. In einem Zwinger. Alleine. „Sie leidet extrem darunter, weil sie auch nie gelernt hat, alleine zu sein“, schildern die Mitarbeiter.

Staffordshire Terrier-Hündin „Stella“ hat nie gelernt, alleine zu sein.

(Bild: zVg)

Nur unwesentlich besser ergeht es dem Mutter-Tochter-Duo „Stella“ und „Shiva“. Für die Foxterrier-Mama ist es besonders schlimm, mit ihren bereits 14 Jahren noch im Tierheim – in diesem Fall jenes in Krems – zu landen. „Die beiden bezaubernden Mädels hängen extrem aneinander – so sehr, dass nur eine gemeinsame Vermittlung möglich ist“, erzählen die dortigen Betreuer.

Traurige Vorgeschichte
Die zwei Schicksale eint eine traurige Vorgeschichte: In beiden Fällen war der Besitzer der Tiere bereits älter und ist kürzlich verstorben. Die fleißigen Betreuer in den Einrichtungen sind sich trotz der traurigen Geschichte jedoch sicher, dass solches Tierleid vermeidbar gewesen wäre. Aus zweierlei Gründen. „Zum einen, wenn sich betagte Tierfreunde bewusst für ältere Tiere entscheiden würden“, erklärt Andrea Specht, Präsidentin des NÖ Tierschutzverbandes. An Auswahl in den Tierheimen mangle es jedenfalls nicht.

Rechtzeitige Vorsorge
Oder aber, die Besitzer würden rechtzeitig Vorsorge treffen, wer im Fall des Falles das geliebte Haustier übernehmen kann. „Das betrifft ja nicht nur Hunde, sondern auch Katzen oder Kleintiere“, so Specht. Und es muss auch nicht immer gleich die größte Tragödie eintreffen. „Auch ein Unfall kann dazu führen, dass man sich nicht mehr um seinen tierischen Mitbewohner kümmern kann“, weiß Specht. Wer rechtzeitig jemanden findet und mit ihm alles bespricht, könne dann auch beruhigt sein, dass für das Haustier immer gut gesorgt sein wird.

Wer sich für die „Stella“ oder „Stella“ und „Shiva“ interessiert:
Tierheim Baden: 02252/42110
Tierheim Krems: 0664/4020202