Schock in Südtirol
Erfinder der Barfuß-Schuhe stürzt 300 Meter in Tod
Als „Kind der Berge“ bezeichnete sich der Erfinder der Barfuß-Schuhe Robert Fliri. Doch diese wurden dem 48-Jährigen zum Verhängnis, als er auf eigene Faust eine Wanderung in seiner Heimat den Südtiroler Bergen unternahm. An einem steilen Grat verlor der erfahrene Bergsteiger den Halt. Auch der „Mango“-Milliardär Isak Andic wurde Opfer eines tragischen Wanderunfalls.
Auf rund 3400 Metern Höhe ist am Mittwoch der Bergsportler Robert Fliri abgestürzt. Der ortskundige und erfahrene Fliri war nahe der nördlichen Schwemser Spitze im Obervinschgau unterwegs, als er an einem steilen Grat den Halt verlor und etwa 300 Meter in die Tiefe stürzte. Er erlitt dabei so schwere Verletzungen, dass er noch an der Unfallstelle verstarb.
Dritter Bergunfall in wenigen Tagen
Weitere Bergsportler beobachteten den Absturz und alarmierten sofort Rettungskräfte. Bei der Unfallstelle des 48-Jährigen soll es sich um ein besonders felsiges Gelände handeln, aus welchem Grund sich auch die Bergungsarbeiten als schwierig gestalteten. Zudem herrschte zum Zeitpunkt der Rettung starker Wind, als sich die Rettunskräfte aus einem Hubschrauber zu Fliri abseilten. Die Gegend im Obervinschgau gilt als herausfordernd – bereits am Dienstag war es dort zu zwei weiteren tödlichen Bergunfällen gekommen.
Erfindung sorgte für Aufsehen
Fliri, der aus der Region stammte, revolutionierte den Freizeitsportmarkt mit seiner Erfindung der Barfuß-Schuhe. Bereits 1999 begann er mit der Entwicklung und erklärte seine Motivation so: „Ich bin ein Kind der Berge, habe als Holzfäller gearbeitet und viel Zeit auf dem Hof meiner Großeltern oberhalb von Naturns in Südtirol verbracht. Ich suchte stets einen engen Kontakt zur Natur und begann nach und nach, auch in den Bergen barfuß zu gehen.“
Um das Gefühl des Barfußlaufens zu bewahren und die Füße gleichzeitig vor Verletzungen zu schützen, entwickelte er Schuhe mit separaten Abteilungen für jeden Zeh. „Das Gefühl ist dem Barfußlaufen sehr ähnlich – mit zusätzlichem Schutz vor rauem Untergrund“, sagte Fliri.
Seine Erfindung sorgte weltweit für Aufsehen: 2007 kürte das „Time“-Magazine die Schuhe zu einer der besten Innovationen des Jahres. 2008 erhielt Fliri den italienischen Kreativpreis, und 2009 wurden seine Schuhe erstmals beim New-York-Marathon eingesetzt.
„Mango“-Milliardär in Spanien abgestürzt
Ebenfalls ein bekannter und erfahrener Bergsportler stürzte auf einer Wanderung im Montserrat-Gebirge in Spanien in den Tod. Der Gründer der Modefirma „Mango“ Isak Andic war mit seinem ältesten Sohn im Dezember auf einem gut gesicherten Wanderweg 150 Meter abgestürzt.
Für die Ermittler handelte es sich zunächst um einen Wanderunfall. Denn sein Sohn Jonathan (43) erklärte nach dem Unglück, dass er vorausgegangen war und plötzlich fallende Steine hörte. Als er sich umdrehte, sah er, wie sein Vater abstürzte.
Offene Fragen: Sohn im Fokus der Ermittlungen
Der Wanderausflug sollte dazu beitragen, die Unstimmigkeiten zwischen Vater und Sohn auszuräumen, da der Sohn laut Andic nach seiner Übernahme des Modekonzerns diesen beinahe in den Ruin getrieben haben soll. Lokale spanische Medien berichteten von unrichtigen Aussagen des Sohnes – er soll gesagt haben, dass er keine Fotos gemacht habe. Dies erwies sich als falsch.
Fragwürdig ist auch, dass laut dem spanischen Radiosender „Cope“ der 72-Jährige kurz zuvor Morddrohungen erhalten haben soll, weil er ein „Verteidiger des Staates Israel“ gewesen sei. Ob der Sohn Mitschuld am Tod seines Vaters gehabt haben soll, wird seitens der Ermittler nun geprüft und das Unfallverfahren wiedereröffnet.
Die Polizei hat dafür bei Vodafone die Geolokalisierung der Handys von Andic und seinem Vater angefordert, um die genaue Position der beiden im Moment des Absturzes zu bestimmen. Außerdem will sie auch Geo-Daten von Google sowie Fotos vom Unfalltag beantragen.
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