„Krone“-Filmkritik

Seelenlose Roboter-Sci-Fi mit Millie Bobby Brown

In „The Electric State“ versuchen die Russo-Brüder („Avengers: Endgame“) aus dem erfolgreichen, gleichnamigen Graphic Novel ihren nächsten Blockbuster zu basteln. Der tiefgründige Inhalt bleibt dabei auf der Strecke – da hilft auch die Starpower von Millie Bobby Brown und Chris Pratt nicht viel.

Wir befinden uns in einer alternativen Version der 90er-Jahre, als die sonst so folgsamen Roboter plötzlich selbstbestimmt werden und das einfordern, was wir Menschen auch tun würden – als vollwertige Mitglieder der Gesellschaft akzeptiert zu werden. Aber Roboter sind nun mal nicht Menschen und Menschen glauben sowieso, allem und jedem überlegen zu sein. Ein Krieg ist also unvermeidbar und am Ende werden die „Bots“ – dank der Technologie von Tech-Guru Ethan Skate (Stanley Tucci) – in ihre Schranken gewiesen. Alle überlebenden – Pardon – noch funktionstüchtigen Bots werden in einem Hochsicherheitsreservat inmitten der Wüste ausgesetzt.

Michelle (Millie Bobby Brown) mit ihrem Roboter-Bruder.

(Bild: TM/© 2024 Netflix. Used with permission.)

Dort landet auch die verwaiste Michelle (Millie Bobby Brown) eines Tages. Nicht zufällig, denn kurz zuvor hat sie ein Roboter aufgesucht und ihr versucht klarzumachen, dass er ihr verstorbener Bruder ist. Wenn seine Seele also in der Blechkiste gefangen ist, muss doch sein Körper noch irgendwo am Leben sein. Also macht sie sich, mithilfe des Ex-Soldaten Keats (Chris Pratt), auf die Suche.

Keats (Chris Pratt) hat sich mit den Robotern verbündet und kämpft für die gute Sache.

(Bild: TM/© 2024 Netflix. Used with permission.)

Die Netflix-Verfilmung von „The Electric State“ ist so lose auf den gleichnamigen Graphic Novel von Simon Stålenhag aufgebaut, dass sich dessen Tiefgründigkeit leider nicht entfalten kann. Anstatt sich auf den feinsinnigen Inhalt zu konzentrieren, haben sich die Blockbuster-Regisseure Anthony und Joe Russo darauf konzentriert, was sie am besten können: Viele Stars auf die Leinwand pressen und noch mehr Lärm mit Spezialeffekten machen. Da wundert es nicht, dass die menschlichen Darbietungen, etwa von Brown, weniger Seele haben, als jene des vermeintlich seelenlosen Blech-Gegenübers.