Fans eines gepflegten Achterls Wein aus Niderösterreich müssen jetzt tapfer sein: In den Fässern reift heuer nur wenig Rebensaft. Was ist schuld am Minus von 23 Prozent?
Auf den Schock hinauf die gute Nachricht zuerst: Die Qualität des neuen Jahrgangs ist sehr zufriedenstellend, wie Johann Grassl betont. Doch muss natürlich auch der Referatsleiter für Weinbau in der NÖ-Landwirtschaftskammer den weniger positiven Fakten ins Auge sehen. 1,18 Millionen Hektoliter Rebensaft bedeuten ein sattes Minus von immerhin 23 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Wir haben keine schlechte Weinernte, sondern eine geringe. Mit der Qualität sind wir sehr zufrieden.
DI Johann Grassl, NÖ Landwirtschaftskammer
Bild: LK NOE/Eva Posch
Frostschäden kleinflächig
Schon im vergangenen Frühjahr haben Frost und Hagel den Rebkulturen zugesetzt. „Zwar sind die Schäden kleinflächig, aber einzelne Winzer haben Einbußen bis zu 60 Prozent erlitten“, resümiert Grassl. Keine Schuld an der Wein-Misere trifft hingegen das verheerende Hochwasser. „Zu diesem Zeitpunkt war die Ernte großteils eingefahren“, erklärt Grassl. Vielmehr sei genau das Gegenteil der Flut die Hauptursache für die geringe Weinernte: Trockenheit.
Wenig Niederschläge
Und gegen ausbleibende Niederschläge seien kurzfristig umsetzbare Gegenmaßnahmen kaum möglich. „Hilfreich wäre es für die Winzer, wenn bürokratischen Hürden bei der künstlichen Bewässerung abgebaut würden“, appelliert der Weinbauexperte. Die Umstellung auf neue Sorten, die Trockenheit besser vertragen, dauert eben. „Im Ackerbau kann man jährlich umstellen, im Weinbau geht das nicht“, erklärt Grassl. Der überzeugt ist: „Es werden wieder gute Jahre kommen!“
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