Schon seit viereinhalb Jahren steht ein hellgrauer Opel unbewegt vor dem Salzburger Europark. Vom Besitzer fehlt jede Spur. Ein Blick ins Innere des Fahrzeugs liefert Hinweise.
Moos breitet sich an der Unterseite der Fahrertür aus, die Karosserie rostet vor sich hin, den Reifen ist die Luft längst ausgegangen. Wer regelmäßiger Besucher des Einkaufszentrums Europark ist, dem ist der hellgraue Opel am Außenparkplatz vielleicht schon aufgefallen. Seit viereinhalb Jahren rottet er dort vor sich hin.
„Krone“-Recherchen zeigen, dass das Auto dort zwischen September 2020 und Jänner 2021 abgestellt wurde. Das zeigen Jahresrückblicke auf Google Maps. Dort hingekommen ist der Wagen schon damals nicht auf ganz legalem Weg: Das Pickerl ist bereits 2017 abgelaufen. Doch wer hat den Wagen dort abgestellt? Wem gehört er? Und warum fehlt er niemandem?
Blicke ins Innere des Wagens verraten viel Persönliches. Es scheint, als wäre der Besitzer nur schnell in den Europark einkaufen gegangen: Auf dem Rücksitz liegt ein aufgerissenes Paket. Eventuell hat der Halter gerade einen Online-Einkauf abgeholt oder wollte diesen retournieren. Am Beifahrersitz liegt ein Brillenetui, auf der Rückbank ein Kindersitz. Bekannt ist auch die noch vorhandene Nummerntafel des Wagens. Gemeldet ist das Fahrzeug demnach in Salzburg Stadt.
Das Europark-Center-Management weiß von dem Wagen auf seinem Parkplatz – jedoch nichts über den Besitzer. Deshalb „haben wir bis dato davon abgesehen, das Fahrzeug auf unsere Kosten abschleppen zu lassen beziehungsweise rechtliche Schritte zu setzen“, heißt es.
Halter drohen theoretisch bis zu 10.000 Euro Strafe
Auf den Besitzer des Wagens warten so theoretisch schon genug böse Überraschungen. Denn ob der Halter weiterhin laufende Kosten wie etwa Kfz-Steuer und Versicherung für den Wagen deckt, darf bezweifelt werden. Zumindest für das Bewegen des Wagens auf den Europark-Parkplatz trotz abgelaufenen Pickerls dürfte dem Halter theoretisch eine Geldstrafe von bis zu 10.000 Euro drohen. Sofern er jemals gefunden wird ...
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