„Durch Hölle gegangen“
Geiseln warnen vor Rückkehr zum Krieg gegen Hamas
Am vergangenen Wochenende war die erste Phase einer Waffenruhe-Vereinbarung zwischen Israel und der islamistischen Terrororganisation Hamas ausgelaufen. Bisher konnten sich die Konfliktparteien nicht auf eine Verlängerung des Abkommens einigen. Doch bald könnte es für die noch im Gazastreifen verbliebenen israelischen Geiseln zu spät sein. Nun haben sich mehr als 50 bereits freigelassene Geiseln mit einem Appell an Israels Premier Benjamin Netanyahu gewandt.
Sie fordern den Regierungschef auf, das Waffenruhe-Abkommen mit der islamistischen Hamas vollständig umzusetzen. „Wir, die wir die Hölle erlebt haben, wissen, dass eine Rückkehr zum Krieg für die Zurückgebliebenen lebensgefährlich ist“, erklärte eine Gruppe von 56 freigelassenen Geiseln am Freitagabend in einem offenen Brief im Onlinedienst Instagram. „Setzen Sie die Vereinbarung vollständig und in einem einzigen Schritt um“, forderten sie von Netanyahu.
Unter den Unterzeichnern ist auch Yarden Bibas. Dessen deutsch-israelische Frau Shiri Bibas und ihre Kinder Kfir und Ariel wurden in Israel zu einem Symbol für den brutalen Hamas-Angriff auf den Süden Israels vom 7. Oktober 2023. Shiri Bibas sowie Kfir und Ariel waren im Gazastreifen getötet worden.
Trump: „Kein einziges Hamas-Mitglied wird sicher sein“
Die erste Phase hatte am 19. Jänner begonnen und war am 1. März ausgelaufen. In den sechs Wochen übergab die Hamas 33 Geiseln, darunter den österreichisch-israelischen Doppelstaatsbürger Tal Shoham und acht Tote. Im Gegenzug kamen rund 1800 palästinensische Häftlinge frei. Trotz des Auslaufens der ersten Phase der Waffenruhe sind die Kämpfe bisher nicht wieder aufgeflammt. Nicht allzu förderlich waren aber die Drohungen von US-Präsident Donald Trump, der vor wenigen Tagen meinte: „Kein einziges Hamas-Mitglied wird sicher sein, wenn Ihr nicht macht, was ich sage.“ Die Terrororganisation reagierte ebenfalls mit einer scharfen Drohung: Man werde die verbliebenen Geiseln ermorden, sollte es zu einer Verschärfung der Lage der palästinensischen Bevölkerung kommen.
Israel will nach eigenen Angaben die erste Phase bis Mitte April ausweiten. Die Hamas fordert hingegen den Übergang zur zweiten Phase, die zu einem dauerhaften Ende des Krieges führen soll. Von den 251 Menschen, die bei dem Hamas-Angriff als Geiseln genommen wurden, sind noch 58 im Gazastreifen. 34 von ihnen sind nach Angaben des israelischen Militärs tot.
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