Kein Bier mit Kickl. Unglaublich, was dieses noch junge Jahr 2025 außen-, aber auch innenpolitisch schon alles geboten hat. Es ist genau einen Monat her, die Koalitionsverhandlungen zwischen FPÖ und ÖVP waren an einem kritischen Punkt angelangt, da schrieb ich in der „Krone“ und hier im Newsletter, dass sich die Parteichefs Herbert Kickl und Christian Stocker, „die einander seit Jahren höchst reserviert gegenübergestanden waren“, innerhalb eines Monats zwar mehrfach, aber stets nur kurz getroffen hätten. Ich stellte die rhetorische Frage: „Small Talk? Freundliche Worte? Gar ein Bier zu zweit?“ Um sie erwartbar mit „Nein“ zu beantworten. Drei Tage später platzten die blau-schwarzen Verhandlungen final, Kickl wurde – je nach Sichtweise – zum „Doch-nicht-Kanzler“, „Noch-nicht-Kanzler“ (Eigendefinition) oder zum „Will-nicht-Kanzler“ (wie es ÖVP-Klubchef Wöginger zuspitzt). Die Frage nach einem Bier mit Kickl stellt sich Nicht-Blauen jetzt weniger denn je. Und wohl auch dem Ober-Blauen selbst.
Nur mit Parteifreunden. Bier trinkt Kickl weiter höchstens mit Parteifreunden, wie in dieser Woche beim „blauen Aschermittwoch“ im oberösterreichischen Ried, wo sich der Nicht-Kanzler - so wie am Freitag dann auch bei der Regierungserklärung der Dreier-Koalition im Nationalrat – wieder in seiner Paraderolle als scharfzüngiger Parade-Oppositioneller präsentierte. Stocker trinkt dagegen Bier mit seinen neuen roten und pinken Regierungspartnern. Am Freitag erinnerte er im Parlament daran, er habe in der Kommunalpolitik gelernt, „bei einem sprichwörtlichen Bier Lösungen zu finden“. Das hat schon was: Manchmal ein Bier (oder ein Glas Wein oder einen Kaffee) nicht allein mit seinen Freunden zu trinken, das kann gut sein – im besten Fall: gut fürs Land.
Kommen Sie gut durch den Sonntag!
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