Der 13-fache Langlauf-Weltmeister Petter Northug strebt nach wie vor einen Nationenwechsel nach Österreich an. Bei ÖSV-Langlaufchef Alois Stadlober und auch Mika Vermeulen stoßen die Ambitionen des seit 2018 nicht mehr im Weltcup gelaufenen Norwegers aber auf wenig Gegenliebe: „Ich brauche ihn deshalb nicht, weil er mit 39 zu alt ist.“
Jetzt schnell einen überalterten Sportler mit diesem Lebenswandel einbürgern, kommt auch für das Image nicht gut in Österreich. Er will sich nur wieder ins Rampenlicht stellen. Ich brauche ihn nicht, die Sportler sagen das Gleiche“, sagte Stadlober bei der WM in Trondheim zur APA.
Zartes Pflänzchen Langlauf gefährdet
Auch für ÖSV-Topmann Mika Vermeulen würde eine Einbürgerung wenig Sinn machen. „Es gedeiht gerade so schön im österreichischen Langlauf, es tut sich was. Ich sehe durch Northug nicht den großen Mehrwert, und ehrlich gesagt auch für ihn nicht. Ich stehe relativ neutral dazu, aber der Langlauf in Österreich ist eine sensible kleine Pflanze, die gehört in eine gute Erde, gut gepflegt, gut gegossen. Wenn man einen schweren Dünger draufhaut, dann geht die Pflanze ein“, sagte Vermeulen im APA-Gespräch und ergänzte: „Ich gebe dem Ganzen eine Chance von einem Prozent.“
Northug hatte im Dezember über Vermittlung des in Ramsau lebenden ÖSV-Biathlontrainers Vegard Bitnes den Verband wegen eines angestrebten Nationenwechsels kontaktiert. Daraufhin folgten laut Stadlober Gespräche mit ÖSV-Funktionären, seither habe sich aber nichts mehr getan. Der nach seinem Karriereende immer wieder bei großen Ski-Marathons mitlaufende Olympiasieger strebt aber weiter eine Einbürgerung und einen Umzug an. „Ich will noch immer für Österreich antreten und wäre mehr als glücklich, nächste Woche nach Österreich zu ziehen. Lasst uns sehen, was passiert“, sagte Northug in Norwegen zum ORF. Er habe die Ambition, bei den Olympischen Spielen 2026 und der WM 2027 anzutreten. „Vielleicht nächste Saison unter österreichischer Fahne.“
Hürden und Zeitdruck
Der nach seinem Karriereende mit mehreren Skandalen aufgefallene Norweger ist sich aber der Schwierigkeiten und des Zeitdrucks bewusst. „Es ist nicht klar aktuell. Jeder weiß, dass es ein schwieriger Prozess ist. Wenn verlangt wird, dass ich dafür in Österreich leben muss, dann werde ich das gerne tun. Wenn es klappen soll, muss so gut wie alles vor dem 1. Mai klar sein.“
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